Die durch einen choliambischen Prolog eingeleiteten Hexametersatiren des Persius vereinen den traditionellen Gesellschaftsbezug der Gattung mit dem ideellen Anspruch philosophischer Ethik zu einer ebenso individuellen wie fruchtbaren Synthese. Die Neuausgabe von Walter Kißel, welche die letzte Bearbeitung von W. Clausen (Oxford 1959) ersetzt, unternimmt es erstmals, den Zeugniswert der einzelnen Codices auf stemmatischer Grundlage zu bestimmen; dabei zeigt sich, dass gerade dem codex Pithoeanus und der recensio Sabiniana als traditionellen Eckpfeilern des Persiustextes eher eingeschränkte Bedeutung zukommt, während bisher vernachlässigte Handschriften in den Vordergrund treten.
Ferner wird auch das jüngst erst durch eine wissenschaftliche Edition erschlossene Corpus der Persiusscholien (Commentum Cornuti, edd. Clausen-Zetzel, BT 2004) als Überlieferungsträger eigenen Ranges gewürdigt.
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