"Das ist halt da. Das gehört dazu, das gehört zu mir, das gehört in dem Moment zum Tagesablauf" (Zoe: 119). Menstruieren ist Alltagspraxis und wird zugleich oft unsichtbar gemacht. Auch kultur- und sozialwissenschaftliche Auseinandersetzungen zum Thema fehlen weitgehend. Doch welche Praktiken sind mit der Menstruation verbunden und wie schreiben sich dabei gesellschaftliche Normen in Körper und Selbstwahrnehmungen ein? Diesen Fragen geht Tabea Stirenberg auf der Grundlage von qualitativen Interviews mit menstruierenden cis Frauen nach. Dabei rückt sie periodenspezifische Alltagspraktiken, wie vestimentäre Praktiken, den Umgang mit Periodenprodukten und Kommunikationsstrategien ins Zentrum ihrer kulturwissenschaftlichen Analyse. Zudem gibt sie Einblicke in die Auseinandersetzung der Interviewpartnerinnen mit bestehenden Hysterisierungsdiskursen sowie der gesellschaftlichen Normalisierung periodenbedingter Schmerzen. Die Studie folgt dabei dem Wunsch der Interviewpartnerinnen nach einer stärkeren Berücksichtigung von Menstruationsperspektiven und leistet einen detailreichen, ethnografischen Beitrag zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Alltagsphänomen Menstruation.
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