Scham und Schuld sind gesellschaftliche Regulative, die auch die filmische Dramaturgie vorstrukturieren. Scham ist die Angst davor, den Erwartungen Anderer nicht zu entsprechen. Schuld hingegen bedarf einer sprachlichen Explikation, einer Instanz, die Schuld spricht. Wann man sich schämt und wann das Schuldkonzept greift, ändert sich historisch und kulturell. Der Band untersucht die verschiedenen Darstellungsformen am Beispiel der Filme und Arbeiten von Alexander Kluge, Khavn De La Cruz, Edgar Reitz, Frank Wedekind, G.W. Pabst, Günther Anders, Christian Petzold, Nagisa Oshima und Stanley Kubrick. Was interessiert die Regisseure am Thema Scham und Schuld? Und wie werden diese dramaturgisch behandelt? Präfigurieren Scham und Schuld gar eine eigene Ästhetik? Andreas Becker stellt fest: Filme können uns dabei helfen, diese Ordnungen zu imaginieren; sie entwerfen alternative Welten von Scham und Schuld und stellen entscheidende Fragen.
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