Spannender Krimi mit einem ungewöhnlichen Ermittlerduo, Mutter und Tochter
Die Digital-Nomadin Clara und ihre Mutter Anneliese wollen dem tristen Deutschland mit seiner Kälte und dem Schneematsch entfliehen und verbringen einige Monate in Granada in Andalusien/Südspanien, um hier Sonnenuntergänge
und spanischen Rotwein zu genießen. Ihr sorgloser Aufenthalt wird durch einen Todesfall in ihrer…mehrSpannender Krimi mit einem ungewöhnlichen Ermittlerduo, Mutter und Tochter
Die Digital-Nomadin Clara und ihre Mutter Anneliese wollen dem tristen Deutschland mit seiner Kälte und dem Schneematsch entfliehen und verbringen einige Monate in Granada in Andalusien/Südspanien, um hier Sonnenuntergänge und spanischen Rotwein zu genießen. Ihr sorgloser Aufenthalt wird durch einen Todesfall in ihrer Umgebung getrübt, weshalb die ungewöhnliche Mutter-Tochter-Duo eigene Ermittlungen beginnen. Dabei entdecken sie dunkle Geheimnisse, die die Alhambra umgeben und fast zu spät erkennen.
Normalerweise bewege ich mich krimitechnisch meistens in Deutschland bzw. im Norden von Europa, doch diesmal geht es in den Süden ins warme Andalusien. Bei diesem ungemütlichen Wetter eine kluge Entscheidung. Cover und Klappentext haben mich neugierig gemacht und ich habe die Reise gewagt. Und was soll ich euch sagen, ich bin nicht enttäuscht worden.
"Schatten über der Alhambra" von Susanne Beck ist ein spannender und geschichtsträchtiger Krimi, der mich schnell in den Bann zieht. Ich mag den Schreibstil der Autorin, er ist auf der einen Seite leicht und locker, auf der anderen Seite auch spannend und geheimnisvoll. Und vor allem eins sehr bildgewaltig, die Alhambra wird so gut dargestellt, dass ich sie mir sehr gut vorstellen kann und dass auch meine Neugier geweckt wird. Hier hat sich die Autorin einen besonderen Kniff einfallen lassen, sie lässt im Prolog wie auch im Epilog die Alhambra von sich erzählen. Das hat mir richtig gut gefallen und so etwas habe ich auch noch nie in einem Krimi gelesen.
Und was für mich noch besonders ist, der Krimi startet an meinem Geburtstag.
Ich mag die Dynamik des Mutter-Tochter-Gespanns, so ein ähnliches habe ich auch mit meiner Tochter. So konnte ich mich gut in beide hineinversetzen. Meine Rente steht zwar noch nicht morgen an, aber in ein paar Jahren ist es auch soweit und ich mache mir schon mal Gedanken, was dann kommen könnte. So eine lange Auszeit könnte ich mir auch gut vorstellen. Clara ist ein herzlicher und rationaler Charakter, die dank des digitalen Zeitalters von überall arbeiten kann. Mich hat es sehr berührt, dass sie ihrer Mutter den Einstieg ins Rentendasein besonders schön gestalten will. Sechs Monate mit der Mama auf engen Raum ist eine echte Herausforderung. Susanne Beck beschreibt diese Herausforderung mit sehr viel Empathie und lässt uns an der Entwicklung teilhaben. In Anneliese konnte ich mich noch besser einfühlen, da sie nur wenige Jahre älter als ich ist. Sie ist neugierig auf ihre neue Umgebung und auch offen für neue Menschen. In ihren charmanten Vermieter Manuel hat sie einen ganz besonderen Menschen kennengelernt, den ich auch schnell in mein Herz geschlossen habe.
Aber es gibt auch unsympathische und undurchsichtige Charaktere, die richtig gut beschrieben sind. Bei einigen war ich bis zum Schluss nicht sicher, ob sie zu den Guten oder zu den Bösen zählen.
*Fazit*
"Schatten über der Alhambra" ist ein wunderbarer und spannender Urlaubskrimi, der mir schöne Lesestunden beschert hat. Er hat mich zu einem sehr interessanten Setting geführt und mich neugierig auf Granada gemacht. Wer Krimi gepaart mit Geschichte und Geheimnissen mag, ist hier genau richtig. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.