Dies ist die unglaubliche Geschichte von Joshua Rozenberg und seinem Plüschhasen Roro. Die Familie Rozenberg stammte aus Lodz. Als Mitte der 30er Jahre in Polen der Antisemitismus um sich griff, beschloss sie auszuwandern. Über die grüne Grenze in der Eifel gelangte sie nach Belgien. Joshuas Vater Ariel eröffnete in Seraing, einer Industriestadt an der Maas, eine Metzgerei. Joshua und sein Bruder Menahim waren zwei von etwa 30.000 jüdischen Schattenkindern, die in Belgien den Zweiten Weltkrieg und die Schoah überlebten. Unter dem Namen Pierre Thonnar lebte Joshua von August 1942 bis zum September 1944 in Stoumont in den belgischen Ardennen. In dem 350-Seelen-Dorf nahm der Pfarrer Marcel Stenne fünfzehn bis zwanzig Jungen in der Ferienkolonie »Au grand Air« auf. Bei den Vinzentinerinnen, die in Stoumont ein Erholungsheim unterhielten, überlebten zwanzig bis dreißig jüdische Mädchen. Im Dezember 1944, als der Krieg schon vorüber schien, holte er Joshua noch einmal ein, denn in dem kleinen Dorf wurde eine entscheidende Schlacht der Ardennenoffensive geschlagen. Joshua und sein Hase, die wie durch ein Wunder Krieg und Vernichtung entronnen waren, gerieten noch einmal zwischen die Fronten.
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