Was bleibt nach dem Tod eines Menschen den anderen in Erinnerung? Was ist es, das die Hinterbliebenen am Ende tatsächlich interessiert? Diesen und weiteren, für die Protagonisten bedeutsamen Fragen geht der Autor in diesem Bändchen sinnend nach. Dabei spielen, wie in seinen Erzählungen durchaus üblich, existenzielle Lebensängste der handelnden Personen keine unbedeutende Rolle. Typisch für Scheidigs Texte sind verspielte sprachliche Komplizierungen, wobei modernste, aktuellste Alltagsbeobachtungen mit seiner von Lesern oft als sprachlichen Rückgriff ins 19. Jahrhundert wahrgenommenen Ausdrucksweise vortrefflich kontrastieren. In seiner durchaus spannend zu nennenden Titelerzählung verquickt der Autor den 'Lojka-Effekt' geschickt mit der 'Wiederkehr des immer Gleichen', die schon Nietzsche beschrieb.
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