Soziologische Zeitdiagnosen und Theorien bauen auf den Zwillingskonzepten "erfolgsorientiertes Handeln" und "Scheitern" auf, sie konzentrieren sich allerdings auf erstgenanntes Handeln. Dieses liefert die Folie zur Erarbeitung von Normalitätsvorstellungen, leitet die Diskussion um Erwartungssicherheit an, legt die Grundlage für gesellschaftliche Entwicklungsprognosen u.v.m. Gesellschaft wird in dieser Perspektive als ein Mechanismus zur Vermeidung von Kontrollverlust, als ein Programm zur Verhinderung des Scheiterns beschrieben. Welche soziale Bedeutung aber hat Scheitern? Scheitern in einem umfassenden Sinne meint einen absoluten Endpunkt. Etwa eine zertrümmerte Biografie unter Ausschluss jeglicher weiterer Anschlussmöglichkeiten, Selbstmordhandlungen, das Begehren um Sterbehilfe oder unerfüllbare Kinderwünsche. Lässt sich eine neue Perspektive auf gesellschaftliche Zusammenhänge aus der Perspektive des Scheiterns gewinnen? Das Buchprojekt möchte diesem Defizit entgegentreten, indem es die Frage nach der gesellschaftlichen Bedeutung des Scheiterns in empirischen und theoretischen Beiträgen aufnimmt.
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