Der Gedenkband versammelt Beiträge von Reinhard Mutz für eine friedensverträgliche Sicherheits- und eine sicherheitsverträgliche Friedenspolitik. Nach Ende des globalen Systemkonflikts flogen Hoffnungen auf ein Zeitalter des Friedens, der Einheit und der Demokratie hoch. Reinhard Mutz erkannte jedoch früh, dass der Westen die Weichen in eine andere Richtung stellte. Eine belastbare gesamteuropäische Sicherheits- oder gar Friedensordnung entstand nicht. Stattdessen streifte Deutschland seine Fesseln beim Streitkräfteeinsatz ab und die NATO mutierte vom Verteidigungsbündnis zum hegemonialen Macht- und Interventionskartell. Militärische Eingriffe in eine veränderte Konfliktlandschaft wurden zur Routine. Ihre humanitären Begründungen spitzten auch in der Friedensforschung die Kontroversen zu. Reinhard Mutz sah aber nicht nur die hehren Ansprüche an der Praxis scheitern, sondern er zeigte den Preis auf, den der Westen zu zahlen bereit war: die Beschädigung des Gewaltverbots als Grundlage jeder Friedensordnung.
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