Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,7, Universität Potsdam, Veranstaltung: Johann Wolfgang von Goethes Novellenzyklus „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern bildet die Rahmenhandlung Goethes ein genaues Negativ der Schiller´schen Ästhetik? Diese Streitfrage wird in Gaiers Aufsatz „Soziale Bildung gegen ästhetische Erziehung“ debattiert und somit soll diese Arbeit verschiedene Aspekte aufwerfen und näher untersuchen. Der Aufbau der Arbeit erfolgt in der Reihenfolge der „Horen“, sodass Schillers Erziehung den ersten Punkt bilden. In diesem werden die verschiedenen Briefe ausgewertet. Es wird nicht ausschließlich der Inhalt wiederholt, sondern ausschließlichen die für diese Arbeit prägenden Fakten, welche für einen Vergleich fungieren sind zu analysieren. Es erfolgt ein erstes Resümee dieses Punktes. Goethes Unterhalten werden nach dem gleichen Prinzip behandelt, sodass es nicht der Zweck sein soll, die ersten Seiten zusammenzufassen, sondern das goethische Bildungsideal herauszuheben. Goethe und Schiller werden selten als Gesellschaftstheoretiker diskutiert. Sie stellten Theorien auf, wie der Mensch zu einem besseren erzogen werden könnte. Das Ziel war, die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit zu veredeln. Die vorliegende Arbeit wird sich auf diesen Punkt konzentrieren und ausführen, inwiefern Goethes Konzept der gesellschaftlichen Unterhaltung ein direkter Bezug zu Schillers Ästhetischer Bildung über die Kunst darstellt. Da es nicht möglich ist, die beiden philosophischen Schriften komplett auszuwerten, muss eine starke Selektion erfolgen. Diese geschieht mithilfe der Erscheinung der Werke. Beide wurden in der Monatszeitschrift „Horen“ publiziert. In einer Ausgabe wurden sie parallel veröffentlich. Es befinden sich in dieser die ersten neun Briefe und der Beginn der „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“ bis kurz vor der Geschichte der Sängerin Antonelli. Es wird ausschließlich die beginnende Rahmenhandlung besprochen. Die gleiche Auswahl erfolgt zudem in dem Aufsatz von Ulrich Gaier „Soziale Bildung gegen ästhetische Erziehung“, auf dem sich diese Arbeit stützen wird. Es wird dabei versucht, die Theorien Gaiers zu widerlegen, dass die Werke Goethes und Schillers konträr und gegensätzlich seien. Der historische Kontext wird einen Bezug zu der Französische Revolution herstellen und selektiv auf die beiden Werksgeschichten eingehen, um ein tieferes Verständnis der Inhalte zu gewährleisten.