Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 2,0, Katholische Fachhochschule Mainz, Veranstaltung: Vorlesung in Soziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die verfasste Arbeit trägt den Titel „Schließung und Öffnung sozialer Systeme“. Meine Motivation, diesen Aspekt sozialer Systeme zu betrachten, liegt darin, dass soziale Systeme, um als solche erkennbar zu sein, sich automatisch von ihrer Umwelt abgrenzen. Hierbei handelt es sich nicht um eine totale Abgrenzung, da diese unter bestimmten Bedingungen überschritten werden kann, ohne die Organisation in ihrer Beständigkeit zu beeinflussen. „Grenzen jeglicher Art können mehr oder weniger deutlich markiert sein und mehr oder weniger häufig von außen verletzt werden. Das gilt in besonders ausgeprägtem Maße für die Sinngrenzen sozialer Systeme.“ (R. MÜNCH 1976, S. 22) Durch die zweite Überschrift, „- Besuchsregelung der Intensivstation als Grenzziehung von Krankenhäusern gegenüber Angehörigen -“, erfolgt eine Eingrenzung des Themas. Dies ermöglicht eine differenzierte Betrachtung eines Teilaspektes und die Möglichkeit, die theoretischen Aspekte an einem konkreten Beispiel darzulegen. Die Intensivstation ist ein Bereich, in dem sich die Interessen der Angehörigen und Lebenspartner von Patienten mit denen des therapeutischen Klinikpersonals zum einen als kongruent, zum anderen als divergent bezeichnen lassen. Abweichende Ansichten bestehen teilweise bei der Besuchsregelung von Intensivpatienten, da sich Angehörige und Partner ausgegrenzt und ausgeschlossen fühlen. Die Arbeit gliedert sich in folgende Punkte von der Begriffsdefinition, über die differenzierte Betrachtung der systemtheoretischen Ansätze sozialer Systeme und Organisationen, inklusive der Ausführung bezüglich Grenzziehung und Legitimation. Darauf aufbauend ist eine exemplarische Darstellung der Schließung und Öffnung der formalen Organisation Krankenhaus am Beispiel der Besuchsregelungen von Intensivstationen integriert, anschließend erfolgt ein Ausblick auf mögliche zukünftige Veränderungen sowie ein abschließendes Resümee.