Auf dem ins Tal vorspringenden Schlossfelsen errichtete Herzog Berchtold V. von Zähringen um 1200 eine pfalzartige Burganlage und gründete gleichzeitig die Stadt. Er schuf so ein Herrschaftszentrum für ein geplantes Reichsherzogtum Burgund. Die damals entstandene Gestalt mit Bergfried, Palas, Halle und Ringmauer prägt das Schloss bis auf den heutigen Tag. Die ab 1218 nachfolgenden Grafen von Kyburg ergänzten die Herrschaftssymbolik mit frühgotischen Elementen, vor allem durch die Ringmauer mit Bossenquadern und Flankentürmen. 1384 wurde aus der Adelsburg ein bernischer Verwaltungssitz. Einige Umbauten wie die Neukonstruktion des Palasdachstuhls betonten die Herrschaftskontinuität, andere wie die Unterteilung der Säle in kleinere Räume die Funktionalität einer Landvogtei. Dank der fortgesetzten Nutzung und dem geleisteten Bauunterhalt hat Bern das Schloss während mehr als 600 Jahren vor dem Ruin bewahrt. Diese Aufgabe übernahm 2017 die Stiftung Schloss Burgdorf. Sie nutzt das Bauwerk als einzigartige Kombination von Museum, Jugendherberge und Restaurant.