Meine Meinung und Inhalt
"Das Durchstehen einer Trennung gleicht nicht selten einem emotionalen Bootcamp, es treibt einen an die eigenen Grenzen. Die vielsagenden Worte Wir müsen reden oder Es geht nicht mehr müssen rausgewürgt werden. Warum eigentlich? Weil die Angst vor den Folgen zu groß war. Zu
groß die Sorge, jemand könnte verletzt werden.Und nun haben sich die Folgen blöderweise…mehrMeine Meinung und Inhalt
"Das Durchstehen einer Trennung gleicht nicht selten einem emotionalen Bootcamp, es treibt einen an die eigenen Grenzen. Die vielsagenden Worte Wir müsen reden oder Es geht nicht mehr müssen rausgewürgt werden. Warum eigentlich? Weil die Angst vor den Folgen zu groß war. Zu groß die Sorge, jemand könnte verletzt werden.Und nun haben sich die Folgen blöderweise verselbstständigt. Derjenige, der diese Worte zuerst ausspricht, befindet sich in einer merkwürden Position. Einerseits so nah bei sich, und gleichzeitig ist es, als hätte er oder sie den Raum verlassen und schaute sich bei allem nur noch zu. Ein bizarrer Moment, in dem der vertrauteste Mensch schlagartig auf Distanz gebracht wird." (ZITAT)
Wenn die Frage "Gehen oder bleiben?" mehr Zeit beansprucht als die Planung des nächsten Urlaubs, dann raten Heike Blümner und Laura Ewert: Natürlich gehen! Ich vermute, viele, die dieses Buch lesen, entdecken sich in manchen Situationen oder Gedanken selbst und möglicherweise hilft dieses auch eine Entscheidung zu treffen.
Schlüssig erklären die Autorinnen, wie wir uns aus toxischen Beziehungen lösen können, warum Untreue nicht unbedingt, kein Sex jedoch fast immer zur Trennung führt, welche finanziellen Hürden Trennungswillige nehmen müssen. Und was uns danach erwartet.
Blümner und Ewert wollen mit dem Buch auch unter anderem daraufhinweisen, dass wo Trennung stattfindet, vorher Bindung vorhanden war und wo Bindung vorhanden ist auch oftmals dieselbenTypen herumlungern.
"Zu viele Menschen harren immer noch dauerhaft zu zweit in ihrem selbst gezimmerten Leid aus. Von außen scheint es oft unbegreiflich. Meistens ist es wohl die Angst vor der Bewegung, die dazu führt, dass Unglückliche einfach bleiben, komme, was wolle. Die Angst vor Verlust wird mit Liebe verwechselt." (ZITAT)
Desweiteren geht es auch darum, dass Menschen am Anfang - innerhalb einer Beziehung - das Gefühl haben, einzigartig zu sein, aber wenn es auf das Ende zugeht, werden diese Bindungen
gerne der Einfacheit halber nach ein-oder mehrmals erfolgreich durchexerzierten Abläufen beendet - nach sogenannten Mustern.
Die Autorinnen greifen viele - auch bekannte - Quellen auf wie z.B. Eva Illouz, Cornelia Koppetsch, Paul Sullivan und Michael Nast, sowie natürlich viele Interviews und Statistiken.
Ein wirklich sehr aufschlussreiches Buch das mir gut gefallen hat.