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Jens ist 14 geworden und darf zum letzten Mal ins sächsische Ferienlager Schneckenmühle fahren, dort kann man Skat spielen, Fußball und Tischtennis, muss allerdings auch auf Wanderungen gehen, in den Zoo oder nach Dresden fahren, und vor allem sind da die endlosen Nächte mit Quatsch und Gesprächen über Mädchen. Nur Tanzen in der abendlichen Disko, das kommt nicht infrage, zum Tanzen ist Jens zu schüchtern. Nach einem Ausflug wird Jens krank und kommt auf die Krankenstation. Da taucht Peggy bei ihm auf, die von der Gruppe gehänselt wird, und bittet ihn, ihr Essen zu bringen, sie würde sich von…mehr

Produktbeschreibung
Jens ist 14 geworden und darf zum letzten Mal ins sächsische Ferienlager Schneckenmühle fahren, dort kann man Skat spielen, Fußball und Tischtennis, muss allerdings auch auf Wanderungen gehen, in den Zoo oder nach Dresden fahren, und vor allem sind da die endlosen Nächte mit Quatsch und Gesprächen über Mädchen. Nur Tanzen in der abendlichen Disko, das kommt nicht infrage, zum Tanzen ist Jens zu schüchtern. Nach einem Ausflug wird Jens krank und kommt auf die Krankenstation. Da taucht Peggy bei ihm auf, die von der Gruppe gehänselt wird, und bittet ihn, ihr Essen zu bringen, sie würde sich von nun an verstecken. Aber dann wird sie im Lager vermisst und die Polizei wird eingeschaltet. Die Sache spitzt sich zu, auch zwischen Jens und Peggy. Es ist der Sommer 1989 in der DDR – und nicht nur den Jugendlichen stehen große Veränderungen bevor. Jochen Schmidts neuer Roman, mit großer Wärme, Detailfreude und Komik erzählt, berichtet von Zeiten des Umbruchs, hinreißend und anrührend – beste Unterhaltung!
Autorenporträt
Jochen Schmidt ist 1970 in Berlin geboren und lebt dort. Er liest jede Woche in der «Chaussee der Enthusiasten» und arbeitet auch als Journalist für die «SZ», «FAZ», «taz» und andere.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.10.2014

NEUE TASCHENBÜCHER
Dem Tiger rückwärts
entgegenspringen
Eine Coming-of-Age-Story ist das, aber auch ein Sack voll Erlebnisberichten. Noch ist DDR in Jochen Schmidts „Schneckenmühle“, so heißt ein Ferienlager in Sachsen. Jens, 14 Jahre, erzählt so, was ihm alles passiert, als gehe es in der Welt nicht mit rechten Dingen zu. Da gibt es die immer seltsamen Mädchen, die hilflosen, auch dummen Witze, die Angeberei aus Verlegenheit und die Verlegenheiten aus Angeberei. Das alles versammelt Schmidt mit einem traumhaft sicheren, stets vergnüglich leichten Ton, sodass sich die Episoden lässig wie von selbst aneinanderreihen. Der „Westen“ schimmert überall deutlich durch, die Beatles und Udo Lindenberg spuken in den Köpfen, und „Erich Honecker ist zum ersten Mal krank“. Unmerklich entsteht ein Bild vom letzten Sommer der DDR, die sich zwar noch auf ulkige Weise im täglichen Ferienleben manifestiert und in den kruden Vorstellungen der Jungen irgendwie auftaucht, aber es klingt schon nach Abschied. Übrigens tötet man einen anspringenden Tiger, indem man à la Sandokan „mit dem Gesicht nach oben rückwärts unter ihm“ durchspringt und ihm den Bauch mit einem Messer aufschlitzt.  HARALD EGGEBRECHT
    
  
          
Jochen Schmidt: Schneckenmühle. Roman. btb-Verlag, München 2014. 220 Seiten, 9,99 Euro.
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