Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Welchen Effekt die furchtauslösende Kommunikation auf die Einstellungsentstehung und -änderung von Rauchern und Nichtrauchern haben kann, ist das Ziel dieser Hausarbeit. Hierfür werden die abschreckenden Bildchen auf Zigarettenpackungen untersucht. Wenn man von Bildern mit amputierten Körperteilen oder schwarzgefärbten Organen spricht, weiß mittlerweile fast jeder, um welches Produkt es sich handelt: die Zigarette. Seit Mai 2016 müssen sich Zigarettenhersteller in Deutschland gesetzlich dazu verpflichten, ihre Produkte mit abschreckenden Bildchen zu bewerben. Der Sinn dahinter besteht darin, auf die Gefahren von Tabakkonsum aufmerksam zu machen, sodass die Anzahl an aktiven sowie zukünftigen Rauchern sinkt. Ganz nach der Auffassung: "Bilder sagen mehr als tausend Worte" müssen die Warnungen mindestens zwei Drittel der Vorder- und Rückseite der Schachtel einnehmen. Ein kurzer Text unter den Bildchen ist dennoch vorhanden und an das jeweilige Thema im Foto angepasst. Die letzte signifikante Hochphase des Zigarettenkonsums wurde 1980 mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 2.549 Stück im Jahr gemessen. Ein Jahr vor der gesetzlichen Regelung der Schockbilder lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch bei 995 Zigaretten im Jahr. 2018 waren es mit 900 Zigaretten pro Kopf, 95 Stück weniger. Aktuellen Erhebungen zufolge beträgt der Anteil an Rauchern in Deutschland insgesamt noch 28,3 Prozent. Kann bei solchen Zahlen noch behauptet werden, dass Schockbilder auf Zigarettenpackungen eine erfolgreiche Einstellungsänderung bewirken und tatsächlich vom Rauchen abhalten? Als der Druck von abschreckenden Bildern auf Zigarettenverpackungen im Jahre 2016 gesetzlich vorgeschrieben wurde, hatten einer Umfrage zufolge 17 Prozent der Befragten daran geglaubt, dass die Menschen dadurch ihren Konsum von Tabak einstellen würden, während 39 Prozent meinten, dass die Bildchen lediglich als Präventionsmaßnahme nützlich seien. Auch wenn wahrscheinlich die Mehrheit der Befragten keinen wissenschaftlich fundierten Grund für ihre Annahmen gehabt hat, liegen sie dennoch nicht falsch, denn durch furchtauslösende Botschaften kann auch der entgegengesetzte Effekt erzeugt werden, wenn zu viel Angst ausgelöst und kein Lösungsweg zur Verhaltensänderung aufgezeigt wird.