Die Hauptfigur des Buches, Helena, ist überzeugt davon, dass sich die Welt in zwei Kategorien einteilen lässt: schön und hässlich. Sehr viele Dinge sind schön, zum Beispiel Sonnenblumen, der Atlantik, ihre Schwester Hannah, ihre Freundin Jadis, dahinwirbelnde Wolken und Lagerfeuer. Nur Helena ist
nicht schön. Helena nennt sich deswegen auch selbst „Helena Hässlich“. Ihrer Meinung nach sind ihre…mehrDie Hauptfigur des Buches, Helena, ist überzeugt davon, dass sich die Welt in zwei Kategorien einteilen lässt: schön und hässlich. Sehr viele Dinge sind schön, zum Beispiel Sonnenblumen, der Atlantik, ihre Schwester Hannah, ihre Freundin Jadis, dahinwirbelnde Wolken und Lagerfeuer. Nur Helena ist nicht schön. Helena nennt sich deswegen auch selbst „Helena Hässlich“. Ihrer Meinung nach sind ihre größten Makel mitten in ihrem Gesicht platziert. Es sind ihre Himmelfahrts-Nase und ihr Po-Kinn. Beides liegt in der Familie und zeichnete schon ihren Vater und ihre verschwundene Großmutter Sophia.
Als Helena erfährt, dass ihre beste Freundin Jadis sich vor einiger Zeit einer Schönheits-OP unterzogen hat, ist sie felsenfest davon überzeugt, DIE Lösung für ihr Problem gefunden zu haben. Allerdings stößt sie bei ihrer Mutter auf Unverständnis. Doch Helena gibt nicht auf und wendet sich an ihren Vater, der mit neuer Frau und neuen Kindern in London lebt.
Schließlich erkennen ihre Eltern die große Bedeutung dieser OP für ihre Tochter und stellen ihr als Startkapital jeweils 500€ bereit. Helena beschäftigt sich immer intensiver mit dem Thema Schönheit und erzählt auch erstmals ihren Freundinnen von ihren Komplexen. Wenig später erhält sie eine Nachricht, dass ihre Großmutter Sophia, die sie nur von Bildern kennt, da sie die Familie vor vielen Jahren verlassen hat, wahrscheinlich bald sterben wir. Mit dem Gruffti-Bruder von Jadis fährt sie nach Köln um die alte Dame zu besuchen.
Helena muss feststellen, dass die Bekanntschaft von Amos, Jadis Bruder, und ihrer Großmutter Sophia einen bleibenden Eindruck auf sie hinterlassen hat, da beide auf ihre ganz eigene Weise mit ihrer speziellen „Hässlichkeit“ umgehen.
Als Erbin von Sophia ist es Helena plötzlich möglich, sich operieren zu lassen. Doch ist es wirklich das, was sie will?
Besonders gut gefallen hat mir an dem Roman „Schön“, dass die Autorin es wirklich geschafft hat, zu verdeutlichen, wie krass Helena zum Thema Schönheit steht. Dies gelingt unter anderem durch kurze Sätze, die im gesamten Buch vollkommen ohne Zusammenhang eingestreut werden und meistens sehr ähnlich lauten: „Mit Tau überzogene Blätter sind schön.“ / „Krähen sind hässlich.“
Weniger gut fand ich, dass in dem Buch trotz der geringen Seitenzahl ( ~180) sehr viele Figuren eingeführt werden, die meiner Meinung nach nicht gerade dabei helfen, Helenas Situation und ihre Gefühle zu verdeutlichen. Sie verwirren eher und erschweren das Verständnis. Außerdem werden im Buch drei Jungen erwähnt, die scheinbar in Helena verliebt sind, wobei am Ende nicht klar wird, für wen sie sich entscheidet, was ich sehr spannend gefunden hätte.
Des weitern ist mir am Ende des Buches nicht ganz klar geworden, warum Helena sich nicht operieren lassen will. Sie hat die Erlaubnis ihrer Eltern, genug Geld und ist scheinbar fest von ihrer Hässlichkeit überzeugt. Zählt das auf einmal alles nicht mehr, nur weil sie festgestellt hat, dass es noch mehr „hässliche“ Menschen gibt?
Ich würde das Buch lediglich bedingt weiterempfehlen, falls man sich gerne intensiver mit dem Thema „Plastisch Chirurgie“ auseinander setzen will. Denn dann bietet es sicher einige interessante Überlegungen.