Wenn einer eine Reise tut …
„Ein bisschen fühlt es sich an wie im Ferienlager, nur dass diesmal alles umgedreht ist, der Jüngste in der Runde die Aufsichtspflicht hat und aufpassen muss, dass die beiden Älteren nicht verloren gehen oder sich aus Versehen ein Loch in den Kopf hauen.“ (S.
131)
Anfang November 2022 wurde mir der #UmdE (Urlaub mit den Eltern) in meine Twitter-Timeline gespült und…mehrWenn einer eine Reise tut …
„Ein bisschen fühlt es sich an wie im Ferienlager, nur dass diesmal alles umgedreht ist, der Jüngste in der Runde die Aufsichtspflicht hat und aufpassen muss, dass die beiden Älteren nicht verloren gehen oder sich aus Versehen ein Loch in den Kopf hauen.“ (S. 131)
Anfang November 2022 wurde mir der #UmdE (Urlaub mit den Eltern) in meine Twitter-Timeline gespült und ich habe eine Woche lang quasi live die Reise des Comedian André Herrmann mit seinen (Mitte 60jährigen) Eltern nach Israel und Jordanien verfolgt und mich dabei köstlich amüsiert, denn was immer nur hätte schiefgehen können, ging auch schief. Schon damals wurde eine Verfilmung oder wenigstens ein Buch gefordert und das ist jetzt endlich erschienen. Mit viel Humor und Herzlichkeit berichtet er von den großen und kleinen, geplanten und ungeplanten Abenteuern, die er dabei mit ihnen erlebt hat. Denn obwohl seine Mutter noch bis vor kurzem in einem verantwortungsvollen Beruf gearbeitet und auch sehr gute Englischkenntnisse hat, verlässt sie sich jetzt lieber auf ihren Sohn, und sein Vater hört Dank seiner Schwerhörigkeit eh so gut wie nichts. Eins meiner Highlights ist übrigens der Ortungschip, den er seinem Vater beim Antritt der Reise in die Hosentasche schmuggelt und der mehr als einmal dafür sorgt, dass sie ihn auch wiederfinden …
Aber es ist nicht nur ein sehr humorvoller Reisebericht, er zeigt auch, wie nahe sich André und seine Eltern stehen und wie ihm bewusst wird, dass sich ihre Rollen langsam tauschen – jetzt ist er für sie verantwortlich, und er meistert das meist mit Bravour. Dazu lässt er geschichtliche und politische Details einfließen, gibt einen Lagebericht der besuchten Städte und beschreibt auch weniger angenehmen Situationen, wenn Streitereien zwischen Arabern und Israelis durch bewaffnetes Sicherheitspersonal gelöst werden müssen.
Ich war nach dem Lesen auf jeden Fall froh, dass meine Eltern, die nochmal 10 Jahre älter sind, die gleiche Reise allein gemacht haben.