Malte liebt Zahlen und trainiert fleißig für die Mathe-Olympiade, bei der er unbedingt gewinnen will. Als einziger seiner Schule hat er sich für die Landesrunde qualifiziert. Doch Zuhause bricht das Chaos aus, als seine sechzehnjährige Halbschwester Josefine für vier Wochen bei ihnen einzieht. Sie eckt überall an, schwänzt die Schule und macht Malte das Leben schwer – wie soll er so vernünftig lernen? Zu allem Überfluss taucht auch noch Lale in seiner Mathe AG auf. Sie ist nicht nur eine ernstzunehmende Konkurrentin, sondern auch noch 'schön wie die Acht' und bringt ihn völlig durcheinander. Als ihm alles zu viel wird und er die Olympiade hinschmeißen will, rückt ihm ausgerechnet Josefine den Kopf wieder gerade. - Endlich mal Mathe nicht nur als Frustfach! - Eine ungewöhnliche Geschwisterbeziehung - Witzig und emphatisch erzählt
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.03.2021Das Glück liegt in den Zahlen
Deutschmenschen und Mathemenschen: Nikola Huppertz erzählt von Logik, Gefühlen und Lügen
Von Eva-Maria Magel
Als die Welt noch ganz in Ordnung war, kannte Malte nichts als natürliche Zahlen. Die Drei, wie Mama, Papa und Malte. Die Fünf wie die Finger an seiner Hand. Dann hat er begriffen, dass es auch negative Zahlen gibt, irrationale Zahlen, Brüche, nicht enden wollende Nachkommastellen. Erst hat Malte geweint, weil nichts mehr so war wie zuvor. Ein zersplittertes Universum. Dann aber ist aus Malte ein Mathe-Champion geworden.
Nikola Huppertz beschreibt diesen Augenblick, in dem in Maltes heile Kinderwelt die der großen Mathematik hereinbricht, wie einen Schockmoment. Allerdings einen, der seine ganz eigene Poesie noch jenseits der Sprache hat. In ihrem Roman "Schön wie die Acht" wird die Entdeckung der irrationalen Zahlen zu einem Schlüssel. Sie ist, im Kleinen, Vorherigen, das, was Malte, mittlerweile zwölf, fast 13 Jahre alt, im Lauf der Erzählung noch einmal und größer erlebt. Und wenn Malte in einem kursiv gedruckten Vorwort die Schönheit der Acht beschwört, seiner Lieblingszahl, die, umgelegt, Unendlichkeit bedeutet, muss man ihm einfach zustimmen: "Keiner kann sagen, das wär nicht schön."
Huppertz, Jahrgang 1976, die sowohl Violine als auch Psychologie studierte, hat mittlerweile beinahe drei Dutzend Titel für Kinder und Jugendliche veröffentlicht. Auf den ersten Blick könnte man die Kombination aus ersten Pubertätsphänomenen, Patchworkfamilie und einem Hauch Verliebtheit für eine ziemlich beliebige Mischung halten. Aber Huppertz hat mit der Mathematik und der Lyrik nicht nur zwei weitere Themen, sie bedient sich im Grunde der jeweiligen Verfahren dieser beiden Disziplinen, um ihre Geschichte zu erzählen.
In Maltes bislang geordnetes und behütetes Leben bricht ein neues irrationales herein, Gefühle von einer solchen Heftigkeit, dass es bald nichts mehr hilft, sich hinter die Zahlen zurückzuziehen. Seit Jahren ist er der Jüngste und Beste in der Mathe-AG, jetzt trainiert er auf den Landeswettbewerb. Dann taucht in der AG Lale auf, keine Gymnasiastin, sondern "nur" von einer Gesamtschule. Genauso alt wie Malte - und sie kann noch vieles besser rechnen als er.
Dass sie außerdem Maltes Liebe für die Acht versteht und mit ihrer eigenen Zuneigung zur Elf perfekt ergänzt, würde bei manchem Jungen womöglich zu plötzlichen Ausbrüchen von Lyrik führen. Nicht bei Malte. Der kämpft mit seiner Eifersucht und seiner Zuneigung. Und außerdem hat er in seinem schönen Zuhause zu dritt neuerdings noch eine siebzehn Jahre alte Halbschwester namens Josefine, die gepierct und gegen alles ist und außerdem düstere Gedichte schreibt. An Josefines Lyrik manifestiert sich nicht nur der Unterschied zwischen "Deutschmenschen" und Mathemenschen wie ihm, den Malte macht. Hinter Josefines Trauer und Wut steckt ein Geheimnis.
Huppertz zeigt nicht nur den Versuch, mit der fremden Tochter eine Patchworkidylle zu spielen, sondern auch ein Elternpaar, dessen jahrelange Lüge sich selbst und anderen gegenüber zutage tritt. Geschildert aus Maltes Perspektive, im Ton eines Jungen auf dem Weg zum Jugendlichen, ist nichts mehr eindeutig, weder das Verhalten des Vaters noch das Ausweichen der Mutter, auch Josefine hat sich festgelebt in ihrem Hass auf den Vater, der ihre eigene Mutter verlassen hat. Peinliches Schweigen und dicke Luft sind regelrecht greifbar - und auch die Mühe und der Mut, die es kostet, endlich zu reden, zwischen Geschwistern, Eltern und Kind und auch mit Lale. Malte muss ein weiteres Mal ein neues System lernen, seinen Frieden machen mit einer neuen Dimension des Uneindeutigen. Dass da sogar ein bisschen Lyrik helfen kann, schlägt sich im Titel des Buches nieder.
Nikola Huppertz: "Schön wie die Acht". Roman.
Tulipan Verlag, München 2021. 224 S., geb., 14,- [Euro]. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Deutschmenschen und Mathemenschen: Nikola Huppertz erzählt von Logik, Gefühlen und Lügen
Von Eva-Maria Magel
Als die Welt noch ganz in Ordnung war, kannte Malte nichts als natürliche Zahlen. Die Drei, wie Mama, Papa und Malte. Die Fünf wie die Finger an seiner Hand. Dann hat er begriffen, dass es auch negative Zahlen gibt, irrationale Zahlen, Brüche, nicht enden wollende Nachkommastellen. Erst hat Malte geweint, weil nichts mehr so war wie zuvor. Ein zersplittertes Universum. Dann aber ist aus Malte ein Mathe-Champion geworden.
Nikola Huppertz beschreibt diesen Augenblick, in dem in Maltes heile Kinderwelt die der großen Mathematik hereinbricht, wie einen Schockmoment. Allerdings einen, der seine ganz eigene Poesie noch jenseits der Sprache hat. In ihrem Roman "Schön wie die Acht" wird die Entdeckung der irrationalen Zahlen zu einem Schlüssel. Sie ist, im Kleinen, Vorherigen, das, was Malte, mittlerweile zwölf, fast 13 Jahre alt, im Lauf der Erzählung noch einmal und größer erlebt. Und wenn Malte in einem kursiv gedruckten Vorwort die Schönheit der Acht beschwört, seiner Lieblingszahl, die, umgelegt, Unendlichkeit bedeutet, muss man ihm einfach zustimmen: "Keiner kann sagen, das wär nicht schön."
Huppertz, Jahrgang 1976, die sowohl Violine als auch Psychologie studierte, hat mittlerweile beinahe drei Dutzend Titel für Kinder und Jugendliche veröffentlicht. Auf den ersten Blick könnte man die Kombination aus ersten Pubertätsphänomenen, Patchworkfamilie und einem Hauch Verliebtheit für eine ziemlich beliebige Mischung halten. Aber Huppertz hat mit der Mathematik und der Lyrik nicht nur zwei weitere Themen, sie bedient sich im Grunde der jeweiligen Verfahren dieser beiden Disziplinen, um ihre Geschichte zu erzählen.
In Maltes bislang geordnetes und behütetes Leben bricht ein neues irrationales herein, Gefühle von einer solchen Heftigkeit, dass es bald nichts mehr hilft, sich hinter die Zahlen zurückzuziehen. Seit Jahren ist er der Jüngste und Beste in der Mathe-AG, jetzt trainiert er auf den Landeswettbewerb. Dann taucht in der AG Lale auf, keine Gymnasiastin, sondern "nur" von einer Gesamtschule. Genauso alt wie Malte - und sie kann noch vieles besser rechnen als er.
Dass sie außerdem Maltes Liebe für die Acht versteht und mit ihrer eigenen Zuneigung zur Elf perfekt ergänzt, würde bei manchem Jungen womöglich zu plötzlichen Ausbrüchen von Lyrik führen. Nicht bei Malte. Der kämpft mit seiner Eifersucht und seiner Zuneigung. Und außerdem hat er in seinem schönen Zuhause zu dritt neuerdings noch eine siebzehn Jahre alte Halbschwester namens Josefine, die gepierct und gegen alles ist und außerdem düstere Gedichte schreibt. An Josefines Lyrik manifestiert sich nicht nur der Unterschied zwischen "Deutschmenschen" und Mathemenschen wie ihm, den Malte macht. Hinter Josefines Trauer und Wut steckt ein Geheimnis.
Huppertz zeigt nicht nur den Versuch, mit der fremden Tochter eine Patchworkidylle zu spielen, sondern auch ein Elternpaar, dessen jahrelange Lüge sich selbst und anderen gegenüber zutage tritt. Geschildert aus Maltes Perspektive, im Ton eines Jungen auf dem Weg zum Jugendlichen, ist nichts mehr eindeutig, weder das Verhalten des Vaters noch das Ausweichen der Mutter, auch Josefine hat sich festgelebt in ihrem Hass auf den Vater, der ihre eigene Mutter verlassen hat. Peinliches Schweigen und dicke Luft sind regelrecht greifbar - und auch die Mühe und der Mut, die es kostet, endlich zu reden, zwischen Geschwistern, Eltern und Kind und auch mit Lale. Malte muss ein weiteres Mal ein neues System lernen, seinen Frieden machen mit einer neuen Dimension des Uneindeutigen. Dass da sogar ein bisschen Lyrik helfen kann, schlägt sich im Titel des Buches nieder.
Nikola Huppertz: "Schön wie die Acht". Roman.
Tulipan Verlag, München 2021. 224 S., geb., 14,- [Euro]. Ab 12 J.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eine feinfühlige "Familien-Freundschafts-Liebes-Selbstfindungsgeschichte voller Poesie" nennt Rezensentin Christine Knödler Nikola Huppertz' Buch über einen Jungen namens Malte, der Zahlen liebt und Gedichte zu lieben lernt. Den Anstoß gibt ihm seine eigenwillige Halbschwester, die für einige Zeit bei Maltes Familie lebt und deren Alltag gehörig durcheinander bringt, lesen wir. Über ihre Gedichte lernt Malte die Schönheit und Bedeutsamkeit der Worte kennen sowie ihre Verbindung zum Reich der Zahlen. Gemeinsam geben ihm Worte und Zahlen das Werkzeug, mit all den Gefühlen, den Missverständnissen und Konflikten umzugehen, die nun auf ihn zukommen. Besonders mutig aber gelungen findet Knödler, wie die Autorin ihre Leser und Leserinnen Maltes Überlegungen zu Versen und Formeln teilweise sehr detailliert nachvollziehen lässt. Insgesamt ein reichhaltiges und intelligent konzipiertes Buch, so die entzückte Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.05.2021Fang die
Traumbälle auf
Nikola Huppertz beschwört in „Schön wie die Acht“
die Magie der Mathematik und Lyrik
Malte ist ein Mathe-Ass. Er liebt Zahlen, ganz besonders die Acht, er trainiert für die Mathe-Olympiade und will Landesmeister werden. Doch das Leben ist keine Gleichung, die glatt aufgeht. Bruchrechnen passt eher. Der Bruch in Maltes Leben heißt Josefine. Sie ist seine Halbschwester. Bisher kannte er sie so gut wie nicht, vorübergehend ist sie bei ihm und seinen Eltern eingezogen und mischt die Vater-Mutter-Kind-Idylle auf. Josefine ist anders. Unverbindlich, unangepasst, das Gesicht gepierct, die Musik laut und düster, sie schwänzt gern mal die Schule. Sie tut, was sie für richtig hält. Sie widerspricht, sie sagt, was sie denkt. Das ist, was ihren und Maltes Vater angeht, wenig schmeichelhaft. Und Josefine schreibt Gedichte. Reicht es nicht, dass Malte schon in der Schule mit Lyrik malträtiert wird, etwa mit „Zirkuskind“ von Rose Ausländer? Darin heißt es: „Werfe dir Traumbälle zu / Fang sie auf.“
Nun ist es reichlich kühn, Mathe, Deutsch, die Beschäftigung mit komplizierten Formeln und komplexen Versen in einem Buch nahezu eins zu eins nachzuerzählen. Doch Nikola Huppertz geht noch weiter. Sie lässt Malte über Gedichtzeilen assoziieren und sich auf diese Weise selbst finden. Dazu entfaltet die Autorin einen ganzen Kosmos an Geschichten. In „Schön wie die Acht“ geht es um die Liebe und Leidenschaft zu Zahlen und zu Worten. Es geht um Mathematik und um Gedichte. Es geht um Zeichen, Sprache, Sprachlosigkeit. Weil Gefühle nicht logisch sind, nimmt sich die Autorin der ganzen Bandbreite an: der Missverständnisse, Erwartungen, Enttäuschungen, des Streits bis hin zum Verrat – das Drama der Erwachsenen. Das Ergebnis ist eine Familien-Freundschafts-Liebes-Selbstfindungsgeschichte voller Poesie und Präzision. In der Mathe-AG trifft Malte Lale und verliebt sich. Er lernt seine Schwester, seine Familie und sich selbst besser kennen, indem er Josefines Gedichte liest. Und plötzlich haben Zahlen und Worte, Rechnen, Aufrechnen, Schweigen und Verschweigen sehr viel miteinander zu tun. „Eine Lüge ist nichts ohne ihren Grund“, erkennt Malte. „Es ist wie in der Mathematik. Was ist schon eine Zahl ohne ihren Zahlenraum?“ Und ein Mensch ohne seine Geschichte?
Diese Geschichten zeichnet Nikola Huppertz einfühlsam und klug nach. Die Zahlen geben den sicheren Grund, um Schritt für Schritt weiterzugehen, dorthin, wo es wehtut, und wo die Grenze zwischen richtig und falsch fließend ist. Und die Worte? Die können benennen, bekennen, verletzten, verbinden, versöhnen. Manchmal verstecken sie sich. Manchmal braucht es die Worte anderer, um sagen zu können, was man selbst nicht sagen kann: die Worte einer großen Dichterin. Die Worte einer großen Schwester. Bis einer eigene Worte findet und eine Gleichung mit Unbekannten löst. Bis einer sich schließlich Traumbälle selbst zuwirft. Um sie aufzufangen und von da aus weiterzuwerfen. (ab 12 Jahre)
CHRISTINE KNÖDLER
Nikola Huppertz: Schön wie die Acht. Mit Illustrationen von Barbara Jung. Tulipan, München 2021. 224 Seiten, 14 Euro.
Eine Lüge ist
nichts ohne
ihren Grund
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Traumbälle auf
Nikola Huppertz beschwört in „Schön wie die Acht“
die Magie der Mathematik und Lyrik
Malte ist ein Mathe-Ass. Er liebt Zahlen, ganz besonders die Acht, er trainiert für die Mathe-Olympiade und will Landesmeister werden. Doch das Leben ist keine Gleichung, die glatt aufgeht. Bruchrechnen passt eher. Der Bruch in Maltes Leben heißt Josefine. Sie ist seine Halbschwester. Bisher kannte er sie so gut wie nicht, vorübergehend ist sie bei ihm und seinen Eltern eingezogen und mischt die Vater-Mutter-Kind-Idylle auf. Josefine ist anders. Unverbindlich, unangepasst, das Gesicht gepierct, die Musik laut und düster, sie schwänzt gern mal die Schule. Sie tut, was sie für richtig hält. Sie widerspricht, sie sagt, was sie denkt. Das ist, was ihren und Maltes Vater angeht, wenig schmeichelhaft. Und Josefine schreibt Gedichte. Reicht es nicht, dass Malte schon in der Schule mit Lyrik malträtiert wird, etwa mit „Zirkuskind“ von Rose Ausländer? Darin heißt es: „Werfe dir Traumbälle zu / Fang sie auf.“
Nun ist es reichlich kühn, Mathe, Deutsch, die Beschäftigung mit komplizierten Formeln und komplexen Versen in einem Buch nahezu eins zu eins nachzuerzählen. Doch Nikola Huppertz geht noch weiter. Sie lässt Malte über Gedichtzeilen assoziieren und sich auf diese Weise selbst finden. Dazu entfaltet die Autorin einen ganzen Kosmos an Geschichten. In „Schön wie die Acht“ geht es um die Liebe und Leidenschaft zu Zahlen und zu Worten. Es geht um Mathematik und um Gedichte. Es geht um Zeichen, Sprache, Sprachlosigkeit. Weil Gefühle nicht logisch sind, nimmt sich die Autorin der ganzen Bandbreite an: der Missverständnisse, Erwartungen, Enttäuschungen, des Streits bis hin zum Verrat – das Drama der Erwachsenen. Das Ergebnis ist eine Familien-Freundschafts-Liebes-Selbstfindungsgeschichte voller Poesie und Präzision. In der Mathe-AG trifft Malte Lale und verliebt sich. Er lernt seine Schwester, seine Familie und sich selbst besser kennen, indem er Josefines Gedichte liest. Und plötzlich haben Zahlen und Worte, Rechnen, Aufrechnen, Schweigen und Verschweigen sehr viel miteinander zu tun. „Eine Lüge ist nichts ohne ihren Grund“, erkennt Malte. „Es ist wie in der Mathematik. Was ist schon eine Zahl ohne ihren Zahlenraum?“ Und ein Mensch ohne seine Geschichte?
Diese Geschichten zeichnet Nikola Huppertz einfühlsam und klug nach. Die Zahlen geben den sicheren Grund, um Schritt für Schritt weiterzugehen, dorthin, wo es wehtut, und wo die Grenze zwischen richtig und falsch fließend ist. Und die Worte? Die können benennen, bekennen, verletzten, verbinden, versöhnen. Manchmal verstecken sie sich. Manchmal braucht es die Worte anderer, um sagen zu können, was man selbst nicht sagen kann: die Worte einer großen Dichterin. Die Worte einer großen Schwester. Bis einer eigene Worte findet und eine Gleichung mit Unbekannten löst. Bis einer sich schließlich Traumbälle selbst zuwirft. Um sie aufzufangen und von da aus weiterzuwerfen. (ab 12 Jahre)
CHRISTINE KNÖDLER
Nikola Huppertz: Schön wie die Acht. Mit Illustrationen von Barbara Jung. Tulipan, München 2021. 224 Seiten, 14 Euro.
Eine Lüge ist
nichts ohne
ihren Grund
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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»Die Gefühlsschwankungen der einsetzenden Pubertät und brisante Themen wie ungewollte Schwangerschaft und Brustamputation [...] All diese Sujets werden geradlinig, unaufgeregt und mit einer unvergleichlichen Selbstverständlichkeit erzählt. Die sprachliche Gestaltung ist abwechslungsreich, umfasst lakonisch-prosaische Passagen bis hin zu stimmungsvollen Gedichten mit Zahlensymbolik. Die warmherzigen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Barbara Jung, die zerbrechlich-nachdenkliche Heranwachsende zeigen, runden das gelungene Leseerlebnis ab.« Jurybegründung Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2022