Seit dem Unionsvertrag von 1707 ist Schottland Teil des britischen Königreichs. Seit langem wünscht das Land jedoch mehr Eigenständigkeit. Ein erster Erfolg auf diesem Weg war die Wiedereinrichtung eines schottischen Parlaments im Jahr 1999. Weitergehende Forderungen nach staatlicher Unabhängigkeit sind dadurch nicht verhallt, sondern im Gegenteil immer stärker in den Vordergrund getreten. Neu befeuert wurden sie zuletzt durch den Brexit, den eine Mehrheit der SchottInnen vehement ablehnt. Matthias Eickhoff skizziert die gesellschaftlichen Entwicklungen Schottlands, stellt die politische Dynamik der Nationalismus-Debatte vor und analysiert kenntnisreich die Folgen des Unabhängigkeitsreferendums 2014 sowie des Brexit-Referendums 2016. Eine Abspaltung Schottlands vom britischen Königreich ist weiterhin denkbar - mit deutlich spürbaren Auswirkungen für Europa.