Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 2,3, Philipps-Universität Marburg (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Politische Theorien der Ökonmie, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wir sind mit Risikosituationen konfrontiert, die man in früheren Zeiten nicht kannte [...]. Viele dieser Risiken und Unsicherheiten betreffen uns unabhängig davon, wie privilegiert oder unterprivilegiert wir sind. Sie hängen unmittelbar mit der Globalisierung zusammen [...].“. Diese Aussage von Giddens beschreiben ein Gefühl, was man als eine politische Ökonomie der Unsicherheit bezeichnen kann, die seit den letzten Jahren besonders die Stimmung in den Gesellschaften hoch industrialisierter Nationen bestimmt. Die Veränderungen der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den letzten Jahrzehnten haben also dazu beigetragen, dass die Globalisierung heutzutage merkbar alle Aspekte des wirtschaftlichen und sozialen Lebens erfasst. Vor allem in Deutschland hat die politische Ökonomie der Unsicherheit im Zusammenhang mit der Globalisierung und der Standortfrage gepaart mit den Sozialreformen der Agenda 2010 zu einer wahren „Weltuntergangsstimmung“ geführt, die im Laufe des Jahres 2004 einen weiteren Höhepunkt gefunden hat. War Deutschland in den letzten Jahrzehnten in fast allen Bereichen auf den obersten Plätzen der Weltrangliste vertreten, so ist die Bundesrepublik im neuen Jahrtausend auf mittlere- und untere Plätze abgerutscht, sei es in den Bereichen Bildung, Innovationen, Forschung oder Wirtschaft. Ist nun also für diesen Negativtrend allein die Globalisierung verantwortlich, wie viele gerne annehmen? Sind die Deutschen also unweigerliche Opfer einer sich seit Jahren neu ordnenden ökonomischen, weltumspannenden Wirtschaftsordnung, die allein für die hohe Arbeitslosigkeit und den Wandel von Arbeits- und Wirtschaftswelt verantwortlich ist? Diese Arbeit soll den Zusammenhang zwischen Strukturkrise in der Bundesrepublik Deutschland, der Veränderung der Arbeitsgesellschaft und einer möglichen Verbindung mit der Globalisierung untersuchen. Gerade hier besteht im öffentlichen Sinne noch ein größerer Aufarbeitungsbedarf, da zum einen die Globalisierung fast ausschließlich als Negativfaktor und „Sündenbock für alles“ in den Köpfen der Deutschen präsent ist, zum anderen aber auch keine wesentliche Aufklärung darüber stattfindet. Zuvor gilt es in dieser Arbeit unter Abschnitt zwei im allgemeinen zu klären, was man unter dem Begriff der Globalisierung versteht und wie sich die Auswirkungen dieser neuen Weltordnung auf die wirtschaftlichen, politischen und strukturellen Gefüge der Staaten der Erde, aber besonders auf die der hochindustrialisierten Nationen äußern.