40 Jahre nach dem „Summer of Love“ 1968 wird die Dorfgemeinschaft des oberhessischen Dorfs Groß-Roda in Aufruhr versetzt und von den damaligen Geschehnissen eingeholt. Argwöhnisch wird die neu- bzw. wieder hinzugezogene Schriftstellerin Sophie Winter in ihrem alten verfallenen Fachwerkhaus von ihren
spießigen Nachbarn beäugt.
Noch dazu ist ein 12-jähriger Junge verschwunden. Es ist unklar, was…mehr40 Jahre nach dem „Summer of Love“ 1968 wird die Dorfgemeinschaft des oberhessischen Dorfs Groß-Roda in Aufruhr versetzt und von den damaligen Geschehnissen eingeholt. Argwöhnisch wird die neu- bzw. wieder hinzugezogene Schriftstellerin Sophie Winter in ihrem alten verfallenen Fachwerkhaus von ihren spießigen Nachbarn beäugt.
Noch dazu ist ein 12-jähriger Junge verschwunden. Es ist unklar, was vor sich geht in dem alten und unheimlichen Haus, was damals passiert ist, wer Sophie Winter ist und was es mit dem verschwundenen Jungen Luca auf sich hat.
1968 waren drei Hippies in das Dorf Klein-Roda gezogen, sie wurden feindselig empfangen. Das oberhessische Dorf war offenbar nicht reif für die freie Liebe und allem, was dazugehörte. Als Sophie Winter dort auftaucht, scheint sich die Geschichte zu wiederholen, alte Wunden werden wieder aufgerissen und es wird in Dingen herumgestochert, die die Dorfbewohner am liebsten für immer vergessen hätten.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus drei Perspektiven erzählt: aus Paul Bremers, der selbst hinzugezogen ist, aus Giorgio DeLanges, einem Polizisten, der mit dem Fall selbst und Klein-Roda eigentlich nur zufällige Berührungspunkte hat, und schließlich aus Sophie Winters Perspektive selbst, die sich anfangs etwas verrückt anfühlt.
Seite für Seite kommt man so der Wahrheit über das Verbrechen, das 1968 im Sommer passiert ist, näher. Anne Chaplet schafft es, eine durchgehende Spannung vom Anfang bis zum Schluss aufzubauen. Fieberhaft versucht man, die Zusammenhänge zu erkennen. Ihr genauer Sprachstil und ihre Beschreibungen machen den Roman zu einer sehr angenehmen Lektüre. Durch ihre detaillierte Darstellung der Dorfgemeinschaft kann man sich regelrecht in das dörfliche, muffelige Spießbürgertum der späten 70er Jahre der BRD hineinfühlen.
Für mich ein rundherum gelungener Kriminalroman, der mehr ist, als „nur“ ein normaler Kriminalroman. Toll!