Die moderne Weltanschauung ihrer inneren Widersprüchlichkeit zu überführen, ist ein Leitmotiv des Philosophierens von Robert Spaemann. »Wir tun niemals einen Schritt über uns hinaus«, charakterisierte David Hume pointiert die »moderne Weltanschauung«. Meisterhaft entfaltet Robert Spaemann die Schattenseite dieser Geisteshaltung, wenn sie konsequent umgesetzt wird. Die moderne Weltanschauung ihrer inneren Widersprüchlichkeit zu überführen, ist ein Leitmotiv des Philosophierens von Robert Spaemann: Dem philosophischen Denken geht es um etwas jenseits seiner selbst. Und dass es ihm überhaupt um etwas geht, denn es verbindet den Menschen mit allem Lebendigem. Diese philosophische Haltung zeigt sich in seinem Gespräch mit den Großen der Philosophie und wird zum roten Faden seines Opus, dessen essayistischer Teil in Form von Reden und Aufsätzen der letzten 60 Jahre in diesem Band vorliegt. Ihre Lektüre bereitet zudem Vergnügen. »Die Zeit« nennt Spaemann den das beste Deutsch schreibenden lebenden Philosophen.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Der Starrsinn und die Hartnäckigkeit, mit denen der Philosoph Robert Spaemann seit eh und je an Begriffen wie Wahrheit, Sinn oder "gar Teleologie" festgehalten hat und der modernen Philosophie zum Vorwurf macht, sie bringe nicht nur die "Phänomene zum verschwinden", sondern nehme dem Menschen auch das Subjekthafte, scheint Ijoma Mangold durchaus zu imponieren. In Spaemanns gesammelten Aufsätzen und Reden aus fast sechzig Jahren, die nun in einem Band versammelt sind, kann man auf jeden Fall seine "denkerische Unabhängigkeit" bewundern, auch wenn man nicht immer mit allem einverstanden sein muss, was der Autor mit Enthusiasmus und in einer Sprache, die gänzlich frei von Jargon sei, vorbringe, so der Rezensent anerkennend. Und Mangolds Formulierung, ein deutschsprachiger Sokrates hätte "so gesprochen, wie Spaemann schreibt" muss man wohl als großes Lob verstehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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