Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 2,33, Justus-Liebig-Universität Gießen, Veranstaltung: Bildungssprachliche Kompetenzen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die aktuelle Forschung untersucht vermehrt die Beziehung bzw. Abgrenzung von Bildungssprache und sogenannter Schulsprache. Besonders Schülerantworten werden durch Verwendung von Schulsprache seit Jahrzehnten zu bestimmten Zwecken modelliert. Die explizite oder implizite Aufforderung an Schülerinnen und Schüler „Bitte im ganzen Satz!“ spielt an dieser Stelle eine entscheidende Rolle. Während diese Modellierung zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts vor allem dazu diente, SuS aus ländlichen Gebieten die hochdeutsche Sprache anstelle des regionalen Dialektes näherzubringen, ist sie in der heutigen Zeit möglicherweise durch das Erscheinen sozialer Medien und deren Nutzung, die vermehrt durch Abkürzungen gekennzeichnet ist, besonders interessant. Die folgende Seminararbeit soll sich zum einen mit der Frage beschäftigen, welche Funktion die Aufforderung „Bitte im ganzen Satz!“ im Unterricht innehat und welche Kompetenzen der SuS hierdurch gefördert werden sollen. Dafür soll zunächst ein Überblick geschaffen werden, auf welche Weise die aktuelle Forschungslage die Begriffe Bildungssprache und Schulsprache definiert. Im Anschluss soll genauer auf die Funktion der bereits genannten Schüleraufforderung eingegangen werden, die eigene Unterteilungsversuche beinhalten wird. Bevor ein abschließendes Fazit gezogen wird, werden einige Kompetenzmodelle im Hinblick auf die herausgearbeiteten Funktionen und Kompetenzen genauer betrachtet.