Die Erkenntnisse der vorliegenden empirischen Untersuchung zu Schülerperspektiven auf Sport und Schule an einem Sportgymnasium lassen sich wie folgt zusammenfassen: Ausgegangen wurde von fünf Thesen, die aus den Vorerfahrungen des Autors, Recherchen einschlägiger Literatur und Indizien aus den geführten Interviews heraus gebildet wurden. Es handelt sich dabei zum ersten um die These, dass die sportliche Betätigung eine sehr gewichtige Rolle in der Bildung von Gruppenidentitäten einnimmt. Jedoch nicht nur für die Gruppe, sondern auch für das Individuum ist ein analog starker Einfluss der sportlichen Betätigung festzustellen: diese genießt höchste Priorität im Beurteilungssystem der Sport Treibenden, so die zweite These. Durch diese sehr hohe Priorität indiziert, kann die sportliche Betätigung sodann als Strukturgeber (in Konkurrenz mit weiteren Strukturgebern) wirken, so These 3, wobei es zwischen den konkurrierenden Bereichen (in den Fällen der Befragten hauptsächlich die Schule) durchaus und nicht selten zu Kollisionen und daraus erwachsenden Konflikten kommen kann (These 4). Die letzte und fünfte These setzt sich mit einem der Resultate der sportlichen Betätigung auseinander, nämlich der durch diese entstehenden nicht nur subjektiv empfundenen Zeitverknappung im Leben der Sport Treibenden. Diese Thesen flossen ein und verdichteten sich jeweils zu fünf spezifischen Mustern, die zu folgendem ganzheitlichen Modell integriert werden konnten: Der Besuch eines Sportgymnasiums führt zur Entstehung von für ein Sportgymnasium spezifischen Spannungsfeldern, die individuell und organisatorisch gelöst werden müssen.
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