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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Trier, Veranstaltung: Annette von Droste Hülshoff, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung „Es kann also für die Judenbuche nur eine der beiden Möglichkeiten in Frage kommen, entweder das Prinzip der Strafe oder das der Gnade“1, so Linder in ihrem Aufsatz. Das Hin- und Hergerissen-Sein zwischen Gnade und angemessener Sühne zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk der Annette von Droste-Hülshoff2 und ist auch das Kernproblem in Die Judenbuche, die durchzogen ist von einem…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Trier, Veranstaltung: Annette von Droste Hülshoff, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung „Es kann also für die Judenbuche nur eine der beiden Möglichkeiten in Frage kommen, entweder das Prinzip der Strafe oder das der Gnade“1, so Linder in ihrem Aufsatz. Das Hin- und Hergerissen-Sein zwischen Gnade und angemessener Sühne zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk der Annette von Droste-Hülshoff2 und ist auch das Kernproblem in Die Judenbuche, die durchzogen ist von einem Wechselspiel von neutestamentarischer Gnadenlehre, dargelegt im Prolog und dem alttestamentarischen Talionsprinzip, das sich in der geheimnisvollen Inschrift der Buche niederschlägt. Dass die Droste diese Spannung in ihre 1842 zum ersten Mal veröffentlichte Novelle absichtlich einbaute, zeigt der Vergleich mit der Quelle, der Geschichte eines Algierer- Sklaven von August von Haxthausen. Die historische Begebenheit zeugt von einem Judenmord im Jahre 1783, begangen von Hermann Georg Winkelhagen, welcher den Juden wegen eines Streits um geliehenes Geld erschlägt und vor seiner Verhaftung aus dem Land flüchtet. Der Mörder gerät in algerische Sklaverei und kehrt erst Jahre später in seine Heimat zurück, wo er kurz darauf in „einer Waldung nahe bei Bellersen“3 erhängt aufgefunden wird. Haxthausen gewährt dem Selbstmörder in seiner Nacherzählung ein christliches Begräbnis4, während die Droste Friedrich Mergel auf dem Schindanger verscharren lässt und ihrer Version eine Abwandlung von „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein“ (Joh. 8, 7) als Prolog einfügt. Die folgende Arbeit soll sich nun damit befassen, wie sich Friedrich unter den gegebenen Umständen entwickelt, ob er das Produkt von Umwelt und Erziehung ist und ob sich daraus eine Antwort auf die Frage nach der Schuld und Bestrafung Friedrichs ableiten lässt. Zunächst erfolgt ein kurzer Abriss über die Ansicht der Droste selbst zum Thema Gnade und Strafe, woran sich eine Darstellung der sozialen Voraussetzungen für die Entwicklung Friedrichs anschließt. Abschließend werden die Ursachen für Friedrichs moralischen Verfall und mögliche Interpretationen seines tragischen Endes – handelt es sich letztendlich um eine Begnadigung oder gerechtfertigte Verdammung – aufgezeigt. --------- 1 S.91. 2 Vgl. Deselaers S.77. 3 Lindken S.6. 4 Vgl. ibid S.13.