Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Nach Fischer: Der Erste Weltkrieg und die deutsche Gesellschaft seit den 1960er Jahren, Sprache: Deutsch, Abstract: Der erste Weltkrieg – der Einschnitt in der Weltgeschichte überhaupt? Zumindest legen es verschiedene Ansichten der Historiker nahe, dass dieser Krieg offenbar doch anders war, als andere Kriege zuvor, dass er eine neue Dimension hatte, eine grausamere und menschenverachtendere. Krieg, ob nun unbeabsichtigt oder gezielt aus religiösen, politischen, geografischen, wirtschaftlichen, gar familiären oder anderen Gründen verursacht, war seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte ein allgemein anerkanntes Mittel zum Lösen von Konflikten. [...] Die Geschichtswissenschaft befasst sich seit jeher mit der Forschung von Ursache und Wirkung von historischen Sachverhalten. Ein nicht selten unlösbares bzw. je nach politischer oder religiöser Sicht multilösbares Problem. Was den ersten Weltkrieg betrifft, so sind die Wirkung und Ursachen ausgiebig beleuchtet, wenngleich auch hier stets neue Sichtweisen zu erwarten sind. Ein jedoch bis heute ungeklärtes Problem betrifft die Kriegsschuldfrage. Zwar ist die Urheberschaft aus juristischer Sicht ganz eindeutig in Artikel 231 des Versailler Vertrages geregelt , jedoch wird hier nicht von „Schuld“ gesprochen und besteht aus moralischer, gesellschaftlicher und politischer Sicht ein erheblicher Zweifel an einer solch einfachen Sichtweise. In der vorliegenden Arbeit soll die Diskussion zur Kriegsschuldfrage anhand der Positionen der Historiker Fritz Fischer und Egmont Zechlin untersucht werden. Wichtige Punkte der Arbeit werden dabei die die Analyse der Hauptthesen beider Historiker sein und eine vergleichende Betrachtung, inwiefern diese sich widersprechen oder gegebenenfalls bestätigen. Da hier keine eigene Untersuchung der Kriegsschuldfrage stattfinden soll, wird auf eine historische Darstellung des Verlaufs des ersten Weltkrieges sowie dessen Ursachen, Auslöser und Folgen verzichtet und dies als bekannt vorausgesetzt, da dies den Rahmen der Arbeit sprengen würde. Die Untersuchungen konzentrieren sich damit auf die Aussagen der beiden Historiker.