Mehrere Jahre Anwendung des modernisierten deutschen Schuldrechts und die zunehmende Europäisierung des Vertragsrechts rufen nach einer Zwischenbilanz und lassen nach den Perspektiven fragen. Sowohl Einzelfragen der deutschen Schuldrechtsmodernisierung als auch Projekte oder Überlegungen zur Schuldrechtsmodernisierung in anderen europäischen Staaten werden in diesem Band beleuchtet, zusammen mit den Grundfragen der europäischen Vertragsrechtsentwicklung. Führende Schuldrechtsexperten aus Deutschland und neun anderen europäischen Staaten zeigen nebst Diskussionsberichten eine intensive europäische wissenschaftliche Debatte. Unmöglichkeit, Schadensersatz, Geschäftsgrundlage, Nacherfüllung, culpa in contrahendo werden detailliert erörtert, teils vergleichende Stellungnahmen aus Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien und Ungarn sowie Berichte aus England, Griechenland und der Schweiz tauchen die Schuldrechtsmodernisierung in ein europäisches Licht. So entsteht ein kritischer europäischer Blick auf das deutsche wie europäische Schuldvertragsrecht. Schuldrechtsmodernisierung ist in Europa im Plural zu sehen, die bearbeiteten Sachprobleme sind nicht stets dieselben. Die Grundfrage des Verhältnisses von Kultur und Recht und das Projekt des 'Gemeinsamen Referenzrahmens' werden gleichfalls behandelt. Die Entwicklung des Schuldvertragsrechts auf Gemeinschaftsebene, in Deutschland und vielen anderen europäischen Staaten wird so zugänglich gemacht.
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