Das Schulwesen als institutioneller Komplex in modernen Gesellschaften mit seinen Ebenen Lernorganisation, Verwaltungsorganisation und Makroorganisation wird vorgestellt. Sodann erfolgt eine Beschreibung der heutigen Strukturen des deutschen Schulsystems, dabei werden drei Besonderheiten hervorgehoben: die staatlich-föderale Struktur, die hierarchische Gliederung der Schulformen in der Sekundarstufe I und die Trennung zwischen allgemeiner und beruflicher Bildung in der Sekundarstufe II. Im abschließenden Kapitel geht es um Stabilität und Wandel im staatlichen Schulsystem. Das Schulwesen ist zwar eine Institution, die auf gesellschaftliche Reproduktion ausgerichtet ist und in der deshalb Stabilität und Kontinuität eine große Rolle spielen. Doch wenn man längere Zeitphasen in den Blick nimmt, sieht man, wie stark sich das Schulwesen in den letzten Jahrzehnten geändert hat. Der massiv gesunkene Anteil an Hauptschülern ist dafür ein besonders treffendes Beispiel. Angesichts eines wachsenden gesellschaftlichen Veränderungsdrucks (z.B. durch das Anwachsen der Migrationsbevölkerung, durch den Siegeszug der "Neuen Medien") sind die Erwartungen an eine Modernisierung des Schulwesens deutlich gestiegen. Daraus resultiert eine Veränderung des staatlichen Steuerungskonzepts: Das Ausmaß administrativer Anweisungen durch das Schulministerium wird zurückgefahren, zugleich erhalten die Einzelschulen weit größere Handlungsspielräume ("Autonomie"). Dies ist jedoch verbunden mit einer zunehmenden Output-Kontrolle, die z.B. durch kontinuierliche Leistungsmessungen und durch Besuche der Schulinspektionen realisiert werden.
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