Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1.7, Universität Augsburg (Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte), Veranstaltung: Zwischen Heimatliebe und Tourismusmarketing, Sprache: Deutsch, Abstract: Ob nun der Pizza und Pasta liebende Italiener, der es noch versteht das Dolce Vita voll auszuleben, der Pole, der zu viel trinkt und bei dem organisierte Kriminalität und Autodiebstahl an der Tagesordnung stehen oder der Wein schlürfende Franzose, mit einer Baskenmütze auf dem Kopf und einem Baguette unter dem Arm. Stereotype Bilder wie diese verbinden vermutlich die meisten Menschen mit bestimmten Ländern und Kulturen. Doch nicht nur nationale, sondern auch regionale Stereotype geistern in den Köpfen der Menschen umher, so auch über das Schwabenland. Liest man Anton Hunger´s Gebrauchsanweisung für Schwaben, erschienen im Jahr 2006 und das von Tony Kellen 1921 herausgegebene Heimatbuch Das Schwabenland, findet man einige Charakterisierungen zum angeblich typisch Schwäbischen. Diese Arbeit geht mit Hilfe beider genannter Quellen der Frage nach, wie sich schwäbische Stereotype im Laufe der Geschichte verändert haben oder stabil geblieben sind. Zunächst soll dazu genauer auf den Begriff des Stereotypen in Forschung und Wissenschaft eingegangen werden. Im Anschluss werden beide Autoren, sowie die Quellen und ihre Entstehungshintergründe kurz erläutert, um die Bücher im darauf Folgenden mit Augenmerk auf die schwäbischen Stereotype zu vergleichen. Auf diese Weise soll gezeigt werden, welche Stereotypen sich verändert haben und welche gleich geblieben sind. Um nicht auf der rein deskriptiven Ebene zu verweilen, soll zudem auch der Versuch unternommen werden, die Veränderungen bzw. Nicht-Veränderungen nach Möglichkeit auch zu begründen. Damit der Umfang dieser Arbeit nicht überschritten wird, soll zur Quellenanalyse nicht Tony Kellen´s gesamtes Buch herangezogen werden, sondern nur die Kapitel „Land und Leute“ und „Der Charakter des schwäbischen Volkes“, sowie das von ihm verfasste Vorwort. Ebenso können nicht alle in den Quellen dargestellten Stereotype vorgestellt werden, sondern nur einige exemplarisch herausgegriffen werden. Obwohl sich die Forschung seit geraumer Zeit intensiv mit dem Begriff des Stereotypen auseinandersetzt, findet sich meines Wissens keine Arbeit in der die Entwicklung schwäbischer Stereotypen durch Vergleich zweier zeitlich auseinander liegender Quellen vorgenommen wird. Dennoch erlebt die historische Stereotypenforschung „seit einiger Zeit eine zuvor wohl kaum erwartete Konjunktur. Sogar der Stuttgarter Internationale Historikerkongreß [...] machte sie zu einem ihrer ´Grands Thémes`.“ [sic]1