Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität zu Köln (Institut für Deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Der moderne Roman, Sprache: Deutsch, Abstract: Für eine zielgerichtete Auseinandersetzung wird in dieser Hausarbeit in die "Schwarze Pädagogik" nach Katharina Rutschky eingeleitet. Hinzugezogen werden Überlegungen von Theodor Adorno, der in seinem Werk den Begriff des "autoritären Charakters" geprägt hat. Da die vorliegende Arbeit einen literaturwissenschaftlichen Schwerpunkt hat, werden zur Auseinandersetzung zwei literarisch-bedeutsame Werke herangezogen. Zuerst wird der Bildungsroman "Buddenbrooks" von Thomas Mann näher betrachtet. Hier wird der Fokus auf die Erziehung von Hanno Buddenbrook gelegt. Es soll herausgearbeitet werden, inwiefern autoritäre Charaktere auf Hannos Erziehung Einfluss nehmen. Dafür wird die Beziehung zu seinem Vater Thomas dargestellt. Gleichzeitig erfährt Hanno auch eine andere Art der Erziehung, welche besonders von der Mutter und dem Musiklehrer ausgeübt wird. Darauf folgend wird kurz auf Hannos Schulalltag und seine Beziehung zu zwei Lehrern eingegangen. Hanno wird von kontroversen Erziehungsmaßnahmen stark geprägt und kann sich letztendlich nicht vollständig als Individuum entfalten. Ein Blick auf entsprechende Szenen soll die Erziehung hervorheben und Gründe für seine Reaktionen zeigen. Im Anschluss daran wird der Film "Das weiße Band - eine deutsche Kindergeschichte" von Michael Haneke untersucht. Der besondere Fokus liegt hier auf Pfarrerssohn Martin, der durch autoritäre Erziehung zu Gehorsam erzogen werden soll. In der Schule trifft Martin auf einen Lehrer, welcher andere Erziehungsmaßstäbe setzt. Mit dem Vergleich von Hannos und Martins Erziehung können Parallelen hergestellt werden, die die Folgen einer schwarzen Pädagogik deutlich machen. Beide Jungen können symbolisch für eine Gruppe von Kindern stehen, welche sich durch autoritäre Erziehung nicht individuell entfalten können.