„Schwarzer August“ war nun tatsächlich mein Einstieg in die Lost-Reihe, was absolut kein Problem darstellte: ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, dass es mir an Vorwissen mangelte; da muss man sich also definitiv nicht scheuen.
Lost ist aufgrund seiner Asperger-Symptomatik sicherlich ein
Protagonist, der etwas mehr ins Auge sticht, wobei sein Asperger-Dasein hier sehr unaufgeregt und als etwas…mehr„Schwarzer August“ war nun tatsächlich mein Einstieg in die Lost-Reihe, was absolut kein Problem darstellte: ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, dass es mir an Vorwissen mangelte; da muss man sich also definitiv nicht scheuen.
Lost ist aufgrund seiner Asperger-Symptomatik sicherlich ein Protagonist, der etwas mehr ins Auge sticht, wobei sein Asperger-Dasein hier sehr unaufgeregt und als etwas absolut alltägliches dargestellt wurde, was mir sehr gefallen hat. In der Hinsicht schien hier ganz offensichtlich folgendes Motto vorzuherrschen: Ist halt so; sollte man wissen, muss aber nicht ständig hervorgehoben werden.
Mit der Explosion einer Bombe, bei der die Schließfächer der Bank dahinter in die Luft gesprengt werden, woraufhin es plötzlich zahlreiche Dollarscheine regnet, bei denen es sich mutmaßlich um Schwarzgeld handelt, fängt der Roman auch recht spannend und mysteriös an. Dieses Attentat stellt den Beginn einer Anschlagsserie dar und ohne groß spoilern zu wollen, ist für Lost bereits nach der ersten explodierten Bombe sehr klar, dass die Täterschaft sehr darum bemüht ist, möglichst nur Sachschäden anzustellen und keine Menschen zu verletzen. Das wandelt sich im Verlauf der Geschichte zwar ein wenig; nach Vorwarnung kommt es dann doch zu Verletzten, aber es wird im Vorfeld immer genau gewarnt, wen es treffen wird - und die Opfer sind nie große Sympathieträger.
Letztlich war es mir relativ egal, was als Nächstes in die Luft fliegen würde oder wem ein Sprengstoffsatz die Finger wegfetzen würde. Von Anfang an zielte der ganze Kriminalfall darauf ab, dass eben irgendetwas explodierte, wobei aber bitte niemand getötet werden sollte; noch dazu kristallisierte sich schnell heraus, dass ein hehres Motiv verfolgt wurde. Das führte dazu, dass ich schließlich einerseits zwar gerne wissen wollte, wer genau dahintersteckte, andererseits aber vielmehr darauf hoffte, dass Derjenige bitte nicht so einfach gefasst werden würde.
Mir war der Antagonisten-Faktor einfach viel zu klein; „das Böse“ schien hier viel zu sehr heldenhafter Widerstandskampf zu sein.
Zudem wiederholte sich das mehr oder minder gleiche Verbrechen ständig, ohne dass sonst viel passierte; nachdem ich knapp die Hälfte des Romans gelesen hatte, habe ich es erstmal für ein paar Tage zur Seite gelegt; gefesselt hat es mich nicht und ich war zunächst auch unschlüssig, ob ich überhaupt weiterlesen wollte.
Das hab ich dann hauptsächlich getan, weil ich zum Einen Lost als Figur sehr angenehm fand und zum Anderen mochte ich den Lokalkolorit sehr gerne; es mutet seltsam an, aber trotz der ständigen Attentate erweckte dieser Roman in mir richtig Lust auf einen Portugal-Urlaub.
Insgesamt würde ich „Schwarzer August“ auch durchaus eher als Regionalkrimi einstufen.
Mich hat „Schwarzer August“ nun nicht so richtig gepackt; ich habe grade keinerlei Interesse daran, die vorherigen Bände noch „nachzulesen“ und würde jetzt auch auf keinen weiteren Band geiern, aber auch nicht strikt ausschließen, dass ich zukünftig definitiv Gar kein Lost-Buch mehr lesen würde. Ich würde aber nicht mehr als in erster Linie lässig-fluffige Unterhaltung mit Lokalkolorit erwarten; „Schwarzer August“ hat sich für mich zumindest eher als solche und weniger als echte Spannungslektüre entpuppt. Ich sehe es eher als Strandlektüre an, die man bestenfalls tatsächlich am portugiesischen Algarvenstrand liest.