Hey, warum all der Hass?
Wir lesen in diesem Buch über das Leben von Sara Maria Behbehani, deren Vater ihr mit 13 eröffnet, sie sei Muslimin. Dieser Vater kam zur Schah-Zeit nach Deutschland, studierte, gab sich westlich und heiratete eine deutsche Frau. Nach der Scheidung, kurz nach dem 13.
Geburtstag der Tochter, heiratet er dann eine Muslimin aus dem Iran.
Ich frage mich bei dieser…mehrHey, warum all der Hass?
Wir lesen in diesem Buch über das Leben von Sara Maria Behbehani, deren Vater ihr mit 13 eröffnet, sie sei Muslimin. Dieser Vater kam zur Schah-Zeit nach Deutschland, studierte, gab sich westlich und heiratete eine deutsche Frau. Nach der Scheidung, kurz nach dem 13. Geburtstag der Tochter, heiratet er dann eine Muslimin aus dem Iran.
Ich frage mich bei dieser Gelegenheit immer wieder, wann eine Auseinandersetzung mit der eigenen Religion stattfindet. Die Tochter, also die Autorin, sieht sich als Atheistin, die Religionen einfach so wegwischt, ihnen keine Bedeutung zumisst. „Immer nur dienen sie dazu, Grenzen zu ziehen und zu unterscheiden. Und da ist der Islam nicht prominenter vertreten als das Christentum mit all seinen Kreuzzügen.“
Analyse von Religionen auf dünnstem Eis also. Offensichtlich wurde mit ihr nie über Religionen geredet und ihre zentrale Wichtigkeit für Kulturen und Völker. Für ihre Werte braucht sie keine Religion, schreibt SMB auf Seite 103.
Hätte Sie die Religionen ausführlich studiert, würden ihr einige Antworten auf ihre Fragen sehr leicht fallen:
Hey, warum integrierst Du dich nicht in diese Gesellschaft?
Hey, warum willst Du mir die Hand nicht geben, weil ich eine Frau bin?
Hey, warum denkst du, die Regeln deiner Religion sind wichtiger als das Grundgesetz von dem Land, in dem du lebst?
Hey, warum verachtest Du meine Religion?
Hey, warum darfst Du keine Freunde unter Christen haben?
Ein offener Diskurs sei wichtig, aber bitteschön nicht mit denen, die in der AfD sind, lesen wir. Das ginge gar nicht. Ihr Vater hätte schon gesagt, 10% der Deutschen seien immer Rassisten gewesen und würden es bleiben.
Hey, warum all der Hass? Ich würde sagen, auch wegen solcher Vorurteile. Und wegen der Unfähigkeit über Religion zu reden. Einige reden darüber grundsätzlich nicht. Warum? Weil sie es nicht dürfen. Schon Zweifel ist Sünde.
Wenn Menschen nicht begreifen, dass Kulturen, dass Religionen trennen und oft ihr letzter Stolz sind, dann versteht man wenig. "Eine durch Religionen geteilte Stadt liegt entweder schon in Trümmern oder ist kurz davor.“ (Giambattista Vico)