Die Schweiz liegt mitten in Europa – und gehört doch nicht zur Europäischen Union. Ihr Verhältnis zur EU ist Gegenstand permanenter Diskussion. Das kleine Land in der Mitte des Kontinents muss sich entscheiden, in welche Richtung es gehen will. Nachdem das Schweizer Volk im September 2020 entschieden hat, die Freizügigkeit mit der EU aufrecht zu erhalten, wird nun eine wichtige Entscheidung anstehen. Nach Abschluss von mehr als 120 bilateralen Abkommen zwischen der EU und der Schweiz hat sich die Zusammenarbeit verkompliziert, sodass ein Rahmenabkommen verhandelt wurde. Wird die Schweizer Regierung es auch annehmen?
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Zwei Politiker schreiben ein Buch über die Schweiz - und das durchaus mit Mehrwert, findet Isabell Pfaff. Leider erwähnt die Rezensentin nicht, wo genau die Autoren politisch zu verorten sind: Nicola Forster in der SVP-kritischen Schweizer Bewegung "Operation Libero" und der Deutsche Andreas Schwab bei den europäischen Konservativen. Das gemischte Doppel, lobt Pfaff, blickt in seiner Analyse weit zurück in die Schweizer Vergangenheit, um zum einen verständlich zu machen, weshalb Neutralität der Schweiz lange gutgetan hat und zum anderen, weshalb Wilhelm Tell als National-Narrativ dringend modernisiert gehört. Dass dabei kenntnisreich kein Blatt vor den Mund genommen wird, macht das Buch für Pfaff besonders lesenswert, denn ihr leuchtet ein, dass in einer globalen Welt die Schweiz mit ihrer Politik der Splendid Isolation den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Status Quo nicht mehr lange wird halten können. Bliebe es beim derzeitigen Kurs, fasst Pfaff die Position der Autoren zusammen, droht den Eidgenossen großer Schaden. Was die Zukunft der Schweiz angeht, landet das erhellende Buch allerdings als Bettvorleger, findet die Rezensentin. Denn der Optimismus der beiden Politiker auf einen kooperativen Weg der Schweiz bliebe ohne Begründung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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