Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,7, Universität Kassel, Veranstaltung: Die endliche und unendliche Entwicklung - adoleszente Krisen aus psychoanalytischer Sicht, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dieser Arbeit möchte ich einen Einblick in die abweichenden Verhaltensweisen bei Jugendlichen geben. Ich beschäftige mich mit schwerer fremddestruktiver Aggression in der Adoleszenz und werde dabei die psychodynamischen Aspekte der Dissozialität besonders berücksichtigen. Das Phänomen der selbstdestruktiven Aggression konnte aus Gründen des Umfangs dieser Studienarbeit leider nicht behandelt werden. Zu Anfang gebe ich einen allgemeinen Überblick über Aggression und ihre Bewältigung in der Adoleszenz, um anschließend den Focus auf die Entstehungsbedingungen und die psychodynamischen Faktoren zu richten. Der letzte Teil beschäftigt sich mit den äußeren Bedingungen, die dissoziales Verhalten begünstigen, sowie den therapeutischen Besonderheiten der dissozialen Störung. Meine Ausführungen zu diesem Thema werden sich überwiegend auf Literatur von Udo Rauchfleisch und Annette Streeck-Fischer beziehen. Ergänzend werde ich noch Literatur von Evelyn Heinemann, Dörte Stolle, Horst Gerhard, sowie Volker Faust hinzuziehen (siehe Literaturverzeichnis). Die Lebensphase Adoleszenz ist geprägt von körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen. Aus psychoanalytischer Sicht steht dabei der sexuelle und aggressive Triebschub, die Wiederbelebung des kindlichen Narzissmus mit den Omnipotenzphantasien und die Ablösung von den Eltern im Vordergrund. Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei die Omnipotenzphantasien ein, die in der Adoleszenz „die Kreativität der Jugendlichen und ihr Bewusstsein von der Veränderbarkeit der Welt“ anregen. Für eine gelungene Identitätsbildung muss der Jugendliche die Fähigkeit besitzen, mit seinen aggressiven Wünschen und Größenphantasien zu spielen, und sich darüber bewusst sein, dass er damit keinen realen Schaden anrichtet. Auf diese Weise gelangt er zu eigenen Weltbildern und Wertsystemen. Dies ist jedoch stark abhängig von positiven Erfahrungen des Jugendlichen, die ihm das Gefühl geben, gebraucht zu werden und ein aktives Mitglied der Gesellschaft zu sein.