Eigentlich sollte man meinen, dass Schwestern zusammenhalten und sich über alles lieben. Schließlich ist Blut dicker als Wasser. Was aber wenn die jüngere immer all das bekommt, was sie sich in den Kopf gesetzt hat? Und was wenn aus Zuneigung und Liebe nur noch Verachtung, Wahn und Hass wird? So
etwas passiert bei den ungleichen Schwestern Renate und Marie in dieser Geschichte. In ihrer Kindheit…mehrEigentlich sollte man meinen, dass Schwestern zusammenhalten und sich über alles lieben. Schließlich ist Blut dicker als Wasser. Was aber wenn die jüngere immer all das bekommt, was sie sich in den Kopf gesetzt hat? Und was wenn aus Zuneigung und Liebe nur noch Verachtung, Wahn und Hass wird? So etwas passiert bei den ungleichen Schwestern Renate und Marie in dieser Geschichte. In ihrer Kindheit haben die beiden sich noch über alles geliebt und waren unzertrennlich. Renate hat ihre kleine Schwester ihr Leben lang vergöttert und hat ihr jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. Und nicht nur sie. Marie hat von Kindesbeinen immer alles bekommen was sie wollte. Dabei wusste sie ganz genau, wie sie es anstellen musste. Renate hat sich dafür immer aufopfernd um sie gekümmert, während sie selbst immer wieder zurückstecken musste. Marie selbst gönnt ihrer großen Schwester natürlich überhaupt nichts. Selbst in der Liebe will sie immer das haben was die andere sich wünscht oder bereits hat. Stück für Stück verzweifelt Renate immer mehr und es breiten sich dementsprechend negative Gefühle in der armen Frau aus. Aber als Renate zum ersten Mal so richtig verliebt ist und ihr Angebeteter Paul sich für die süße und ach so wunderbare Marie entscheidet und die beiden eine perfekte Beziehung führen, ist für Renate das Maß endgültig voll...
"Schwestern der Angst" ist eine sehr beklemmende Geschichte über die Familie, erwachsen werden, Geschwisterliebe, Verständnislosigkeit, Wahnsinn, Misstrauen und sexueller Gewalt. Wir erleben den Konflikt, der liebenden großen Schwester, die die jüngere Marie eigentlich über alles liebt und doch immer mehr Hassgefühle für sie entwickelt und dabei immer mehr zu Psychopathin wird.
So traurig wie der Inhalt des Buches ist, so ist auch der Schreibstil der Autorin. Man kann die Geschichte nicht in einem Rutsch einfach mal durchlesen. Der Leser wird gezwungen, sich Gedanken über die Handlung zu machen und in sich zu gehen. Der Verlauf an sich wird nach und nach dramatischer und spitzt sich immer mehr zu.
Für mich zu bemängeln gab es nur die ellenlangen Kapitel. "Schwestern der Angst" selbst hat mir richtig gut gefallen. Mir ging die Geschichte sehr nahe und ich konnte alles auf mich einwirken lassen und mich hat das Ganze am Ende auch gar nciht mehr losgelassen. Wer also mal wieder etwas richtig tiefsinniges und auch trauriges, beklemmendes lesen möchte, dass einen so schnell nicht mehr loslässt, der ist ihr an der richtigen Adressse. Allerdings ist das ein Buch, dass einem womöglich in ein richtiges Stimmungstief reißt.