Zum Inhalt (übernommen):
Weihnachten 1919 ist ein trauriger Anlass für die Familie Danneberg, denn ein Platz an der festlich gedeckten Tafel bleibt leer: Der einzige Sohn ist im 1. Weltkrieg gefallen. Wie soll es nun weitergehen mit dem alterwürdigen und mächtigen Flensburger Rumhaus
Danneberg?
Für den alten Danneberg kommt es nicht infrage, die Geschäfte einer seiner vier Töchter zu übertragen…mehrZum Inhalt (übernommen):
Weihnachten 1919 ist ein trauriger Anlass für die Familie Danneberg, denn ein Platz an der festlich gedeckten Tafel bleibt leer: Der einzige Sohn ist im 1. Weltkrieg gefallen. Wie soll es nun weitergehen mit dem alterwürdigen und mächtigen Flensburger Rumhaus Danneberg?
Für den alten Danneberg kommt es nicht infrage, die Geschäfte einer seiner vier Töchter zu übertragen – doch die Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, wollen sich nicht länger in ein Weltbild fügen, das längst in Trümmern liegt. Jede auf ihre Weise, beginnen die Schwestern zu kämpfen: für das Recht, das Rumhaus zu führen, das Recht, den Ehemann selbst zu wählen – oder das Recht, überhaupt nicht zu heiraten.
Meine Meinung:
"... es wird nicht alles wieder gut, aber es geht weiter."
Als der einzige Sohn der Dannenbergs stirbt, soll ausrechnet Paul, der Neffe des Rumhaus-Besitzers die Firma übernehmen, obwohl dieser nicht geeignet erscheint. Lene, die zweitälteste und überaus ehrgeizige Tochter des Ole Dannenbergs, würde nur zu gerne im Rumhaus arbeiten, aber ihr als Frau steht dieser Weg nicht offen.
Käthe möchte Diakonisse werden, Lizzie träumt von einem Medizinstudium und Nesthäkchen Jette sieht sich als Schauspielerin auf der Bühne.
Die Schwestern sind weiterhin eng mit Freya, ihrer Cousine, befreundet. Doch das Leben hält einige Schicksalsschläge bereit.
Der erste Band der Familiensaga umfasst die Jahre 1910 bis Weihnachten 1945.
Ich habe in letzter Zeit viele mehrteilige Familiensagas gelesen und durch das Personenregister am Anfang des Buches habe ich einen sehr guten Überblick gewinnen können.
Zunächst geht die Handlung gemächlich voran, um dann ab der Hälfte zu sehr an Tempo aufzunehmen. Es kommen Kinder dazu und durch die Zeitsprünge von mehreren Jahren habe ich etwas den Bezug zu den Charakteren verloren. Eben noch schwanger, sind die Kinder plötzlich schon älter und ich bin mit den Namen des Nachwuchses und der jeweiligen Kindermädchen durcheinander gekommen. Vieles wird zu schnell abgehandelt und dadurch wirken manche Erzählstränge eher wie eine Zusammenfassung. In solchen Momenten fehlten mir dann die Emotionen, das Mitfühlen mit den Protagonisten. So übernimmt z. B. Lene später zum Großteil die Geschäfte des Rumhauses, interessant wäre für mich hier gewesen mit welchen Herausforderungen sie als junge Frau dort zu kämpfen hatte. Weiterhin wurde insbesondere Freyas Schicksal am Ende nur grob dargestellt.
Die einzelnen Familienmitglieder nehmen nach der Machtübernahme Hitlers sehr schnell ihre Rollen ein, sind entweder fanatische Befürworter Hitlers oder Gegner. Aber was waren ihre Beweggründe zu dieser Zeit, was ihre Hoffnungen, Ängste usw.
Die hohe Arbeitslosigkeit, Hunger, Inflation, Wohnungsnot und die zunehmende Verzweiflung der Menschen wurden im Roman nicht berücksichtigt.
Da ich einige historische Romane zur Zeit des Zweiten Weltkrieges gelesen habe und mich die einzelnen Schicksale dieser Bücher wirklich nachhaltig berühren konnten, kann ich diesem Roman leider nur drei Sterne vergeben. Durch die oberflächliche Abhandlung - gerade im Zusammenhang mit der Machtergreifung Hitlers - fehlte mir leider die emotionale Verbindung zu den einzelnen Protagonisten.
Fazit:
Nett zu lesender Roman mit Hauptaugenmerk auf das Leben dreier Schwestern, mit einigen interesanten familiären Verflechtungen und durchaus spannenden Momenten. Leider wurde dabei der historische Kontext zu flüchtig behandelt.