Plädoyer für eine Umwandlung des pädagogischen Denkens
Als kürzlich die Fachtagung von Jugenddiakoninnen und Jugenddiakonen in der Bayrischen Landeskirche gemeinsam mit denjenigen aus der Jugendhilfe gemeinsam zu dem Thema „Schwierige Kinder“ tagten (MiKi 2/2007 wird darauf noch eingehen),
konnten schon erste Erkenntnisse und Einordnungen gewonnen werden, die sich in Ansätzen auch in dem…mehrPlädoyer für eine Umwandlung des pädagogischen Denkens
Als kürzlich die Fachtagung von Jugenddiakoninnen und Jugenddiakonen in der Bayrischen Landeskirche gemeinsam mit denjenigen aus der Jugendhilfe gemeinsam zu dem Thema „Schwierige Kinder“ tagten (MiKi 2/2007 wird darauf noch eingehen), konnten schon erste Erkenntnisse und Einordnungen gewonnen werden, die sich in Ansätzen auch in dem nachfolgend vorgestellten Buch wiederfinden. Dabei geht es nie um endgültige Wahrheiten, vielmehr um eine reflektierte Haltung.
Man muss nicht unbedingt Anhänger der Anthroposophie sein, um festzustellen, dass ein Problem massiv zur Lösung ansteht: Kinder – besser die Lebensumstände im Aufwachsen von Kindern – sind schwierig. Mag sein, dass das schon immer so war, mag sein, dass es früher besser war, mag sein, dass es in Zukunft noch viel schlimmer/besser wird … Fakt ist der Augenblick und eine Kindheit ist nun mal nicht lang. Daher ist es zu jeder Zeit und immer wieder geboten, sich mit der Fragestellung auseinander- und einzusetzen, wie das Aufwachsen von Mädchen und Jungen in guten Weise geschehen und was die beziehungsweise der Einzelne dafür tun kann.
Das Buch ist freilich ein ideologisches – anthroposophisch geprägt eben – aber es ist auch seit vielen Jahren (aktuell liegt die 6. Auflage vor) – ein ermutigendes Buch. Auch (vielleicht sogar gerade) für im christlichen Geist im Arbeitsfeld „Arbeit mit Kindern“ Tätige eignen sich die Impulse und Ausführungen von Henning Köhler.
Der Autor zeigt auf und untermauert das auch, wie wenig oft eine „Pädagogik des Herzens“ gilt, oftmals sogar die Persönlichkeit des Kindes zugunsten einer oberflächlichen Willensbefriedigung Erwachsener zerstört wird. Selbstverständlich geht es nicht um die bedingungslose Unterwerfung von Eltern oder Pädagogisch Tätigen Kindern gegenüber. Die reflektierte Haltung, die pädagogische Idee ist es vielmehr, die leiten sollte, wenn es um die Begleitung und Orientierung für junge Menschen geht. Das gefällt mir an dem Buch. Hier werden Kinder nicht als notwendiges Übel, als Problem, als Last sondern endlich mal als das angesehen, was sie sind: eine tiefgründige Hoffnung und Erfüllung. Es ist ein spirituelles und pädagogisches Buch gleichermaßen, das anregt und zur kritischen Reflektion eigenen Pädagogischen Denkens und Handelns herausfordert.