In einem ausrangierten Bus wird ein kleiner Junge vom Hausmeister des städtischen Busdepots in die Geheimnisse des Schachs eingeweiht. Der Mann hat sofort das außergewöhnliche Talent des Jungen erkannt, der am besten spielt, wenn er unter dem Schachbrett sitzt - ohne die Figuren vor sich zu haben, ohne seinem Gegner in die Augen zu sehen, in Gedanken bei einem Elefanten, mit dem er befreundet ist. Jedoch wird ihm aufgrund dieser Angewohnheit der Beitritt in den örtlichen Schachklub verwehrt. Er darf nur einen Schachautomaten bedienen, der die Gesichtszüge des berühmten Großmeisters Alexander Alexandrowitsch Aljechin trägt. Im Inneren des Automaten, eingezwängt zwischen Hebeln und Knöpfen, treibt der Junge seine Kunst zur Vollendung. Doch dann kommt es zu einem verhängnisvollen Zwischenfall ... Yoko Ogawa hat einen hinreißenden Roman über eine außergewöhnliche Freundschaft geschrieben - und über den Zauber des Schachspielens.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Nicht ums Verstehen geht es laut Katharina Granzin in diesem Roman über das Schachspiel. Was die Autorin Yoko Ogawa Granzin vor allem bietet, sind poetische Analogien, etwa die zwischen dem Charakter des Schachspiels und der Persönlichkeit des Spielers. Für Granzin liegt hier der ästhetische Reiz des Buches, in der Fähigkeit der Autorin sehr intensiv innere Zustände in literarische Bilder zu übertragen. Wenn der Roman also mittels Handlungsorten Phasen des Schachspiels nachvollzieht, lässt Granzin sich darauf ein, ohne nach Interpretationsansätzen zu schielen. Ganz wie bei einem lyrischen Text, der sich selbst genügt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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» Ogawa hat einen nahezu märchenhaft anmutenden Roman geschrieben [...]. « Doris Emonts-Kremer Peter Pappert Aachener Zeitung 20150117