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Seeräuber in Sicht! Wilde Zeiten auf der Wüsten Walli Es ist eine wilde, stürmische Gewitternacht, als Moses zu den Seeräubern kommt: In einer hölzernen Waschbalje schaukelt das winzige Baby auf dem tosenden Meer. Käptn Klaas und seine Männer werden Moses beste Freunde und Ersatzeltern. Da wird Moses eines Tages von Käptn Klaas' größtem Widersacher, Olle Holzbein, gekidnappt. Olle verlangt als Lösegeld die Schatzkarte für den Blutroten Blutrubin des Verderbens. Und er scheint auch etwas über Moses' wahre Herkunft zu wissen. Mit Dohlenhannes, dem neuen Freund, gelingt Moses die Flucht von Olle…mehr

Produktbeschreibung
Seeräuber in Sicht! Wilde Zeiten auf der Wüsten Walli Es ist eine wilde, stürmische Gewitternacht, als Moses zu den Seeräubern kommt: In einer hölzernen Waschbalje schaukelt das winzige Baby auf dem tosenden Meer. Käptn Klaas und seine Männer werden Moses beste Freunde und Ersatzeltern. Da wird Moses eines Tages von Käptn Klaas' größtem Widersacher, Olle Holzbein, gekidnappt. Olle verlangt als Lösegeld die Schatzkarte für den Blutroten Blutrubin des Verderbens. Und er scheint auch etwas über Moses' wahre Herkunft zu wissen. Mit Dohlenhannes, dem neuen Freund, gelingt Moses die Flucht von Olle Holzbeins Schiff. Aber ob sie vor den Seeräubern dem Blutroten Blutrubin auf die Spur kommen und dabei auch noch Moses wirkliche Eltern finden?
Autorenporträt
Kirsten Boie ist eine der renommiertesten, erfolgreichsten und vielseitigsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie wurde 1950 in Hamburg geboren, machte dort ihr Abitur und studierte Germanistik und Anglistik. Zwei Semester besuchte sie, gefördert durch ein Auslandsstipendium der Hamburger Universität, die Universität Southampton/Großbritannien. Nach dem ersten Staatsexamen in den Fächern Deutsch und Englisch promovierte sie im Fach Literaturwissenschaft über die frühe Prosa Bertolt Brechts. Sie arbeitete als Lehrerin in einem Gymnasium, wechselte auf eigenen Wunsch später an eine Gesamtschule. 1983 adoptierte sie mit ihrem Mann ihr erstes Kind. Auf Verlagen des vermittelnden Jugendamtes musste sie ihre Berufstätigkeit aufgeben, um sich ganz dem Kind widmen zu können. In dieser Zeit schrieb sie, inspiriert durch die eigene Situation, ihr erstes Kinderbuch mit dem Titel "Paule ist ein Glücksgriff". Ihr Debüt wurde ein beispielloser Erfolg ((Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis, Buch des Monats der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach; Ehrenliste des Österreichischen Staatspreises für Kinder- und Jugendliteratur). Und Kirsten Boie selbst erwies sich als Glücksfall für die deutsche Kinder- und Jugendliteratur. Inzwischen sind von Kirsten Boie weit mehr als hundert Bücher erschienen und in zahlreiche Sprachen übersetzt worden, Bücher, die keinen Zweifel daran lassen, dass die Autorin auf Seiten der Kinder steht. Dass sie dabei auch die Erwachsenen nicht vergisst, macht ihre Figuren so wahrhaftig und sympathisch, ihre Bücher so liebens- und lesenswert. Neben Kinder- und Jugendbüchern schreibt Kirsten Boie auch kleinere Drehbücher fürs Kinderfernsehen, außerdem Vorträge und Aufsätze zu verschiedenen Aspekten der Kinder- und Jugendliteratur. In den letzten Jahren unternimmt Sie zunehmend Reisen ins europäische und nichteuropäische Ausland im Auftrag des Goethe-Institutes. 2007 wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet. Kirsten Boie lebt mit ihrem Mann im Einzugsbereich von Hamburg. Zwei Dinge sind Kirsten Boie beim Schreiben besonders wichtig: Zum einen, dass Literatur für Kinder immer auch Literatur sein sollte; zum anderen, dass darüber nicht vergessen wird, an wen sie sich richtet, dass sie also Literatur für Kinder ist: "Bei dem Spagat zwischen beiden Anforderungen rutsche ich sicherlich einmal mehr zur einen, einmal zur anderen Seite hin aus. Aber hier die richtige Balance zu suchen, ist es gerade, was das Schreiben für Kinder für mich so aufregend macht." kirsten-boie.de
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.2009

Atschüs, min Deern

Welch ein Schiffbruch! 250 Seiten feinstes Seemannsgarn, dann strandet Kirsten Boies schönes Piratenbuch "Seeräubermoses" leider als Märchen.

Von Fridtjof Küchemann

Fruunslüüt an Bord? Das gibt Ärger! Deshalb hätten Käptn Klaas und die anderen Piraten von der "Wüsten Walli" das Baby ja auch fast wieder über Bord gekippt, als sie eine hölzerne Waschbalje aufgefischt, darin den Schreihals entdeckt und festgestellt hatten, dass das vom Smutje schnell mal auf den Namen Moses getaufte Balg 'ne lütte Deern ist.

Aber da hatten sie die Kleine schon ins Seeräuberherz geschlossen. Auch wir haben die Bande samt Findelkind gleich in unser abenteuerlustiges Leserherz geschlossen und den Erzähler aus Kirsten Boies Kinderbuch noch dazu, der klingt, als sei er sturmzerzaust zum Seemannsgarnspinnen an der Hafenmole ausgesetzt. Man will sie sofort vorlesen, diese Geschichte, das Buch: Sein Tonfall, sein Rhythmus ist wie dafür gemacht. Mit möglichst plattem Zungenschlag.

Zumindest bis die Geschichte ihre Helden zu guter Letzt ins Binnenland verschlägt und der Erzähler wackelig wird auf den Beinen wie ein Seemann beim Landgang. Aber erst einmal will Moses nach sechs, sieben Jahren auf See im Hafen endlich mal mitkommen in so eine finstere Spelunke. Das durfte sie noch nie, auch heute nicht, sie büxt aus und landet in der finstersten aller Spelunken geradewegs in den Armen des Erzfeindes von Käptn Klaas. Olle Holzbein will Moses natürlich nur gegen alle Schätze der "Wüsten Walli" wieder hergeben, den Blutroten Blutrubin des Verderbens inklusive. Aber den hat Käptn Klaas ja gar nicht.

Zum Glück kann Moses zusammen mit dem ebenfalls schanghaiten Schiffsjungen Hannes entkommen, fällt unter die Strandräuber aus dem Heimatdorf des neuen Freundes, rettet ihr eigenes Piratenschiff aus deren Hand, kommt so langsam hinter die Sache mit dem Blutroten Blutrubin, bewahrt ihre Mannschaft vor seinem Fluch und beschließt schließlich, den Edelstein dorthin zu bringen, wo er niemandem mehr schaden kann.

An dieser Stelle haben wir zum Glück schon zweihundertfünfzig Seiten lang Sand zwischen den Zehen und Salz im Haar, denn jetzt ist es, als würde auf einmal ein Märchenbuch aufgeschlagen, in dem zwar auch noch ein paar Seeräuber herumstehen, es aber eigentlich um ein Königspaar geht, das einst . . . wir ahnen es, oje: sein Prinzesschen verloren hat, auf See, bei einem Piratenangriff.

Dunnerlittchen: ein Happy End, und was für eines! Alle sind gerührt, all die Palsteks dieser gut verknoteten Geschichte sind aufgepult, man feiert ein Freudenfest. Nur wir Piratenfreunde fühlen uns um unser Seeräubergarn betrogen, um die volle Fahrt der Geschichte bei Windstärke acht, die auf einmal so unsanft strandet und versandet. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Kirsten Boie: "Seeräubermoses". Oetinger Verlag, Hamburg 2009. 320 S., geb., 17,90 [Euro]. Ab 6 J.

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"Eine unglaubliche Geschichte, die wild und übermütig gegen den Wind kreuzt. So schmökerschön, dass man sie nicht aus der Hand legen kann." WDR 5, Radio Lilipuz, September 2009