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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1.3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Philosophisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: „Eines zu sein mit allem, das ist Leben der Gottheit, das ist der Himmel des Menschen.“, schreibt Hölderlin im „Hyperion“. Man kann diesen Satz auffassen als einen Ausdruck tiefer Sehnsucht Hyperions gegenüber einer Welt, welche in unüberwindbarer Distanz ihre Schönheit dem leidenden Betrachter entzieht. Was Hyperion verlangt, ist die kühle Schönheit der ihn umgebenden Natur festzuhalten. Weil er…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1.3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Philosophisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: „Eines zu sein mit allem, das ist Leben der Gottheit, das ist der Himmel des Menschen.“, schreibt Hölderlin im „Hyperion“. Man kann diesen Satz auffassen als einen Ausdruck tiefer Sehnsucht Hyperions gegenüber einer Welt, welche in unüberwindbarer Distanz ihre Schönheit dem leidenden Betrachter entzieht. Was Hyperion verlangt, ist die kühle Schönheit der ihn umgebenden Natur festzuhalten. Weil er aber um seine eigene Vergänglichkeit weiß, wird er sich der Vergeblichkeit all seiner Bemühungen, diesen Spalt, an dem zugrunde zu gehen er droht, zu überwinden, bewusst; indem er das allumfassende Sein, die universale Einheit aber beschwört, erhofft er sich die ersehnte Einheit zu erreichen, eins zu sein mit der Welt. In Gott indessen sei Einheit verwirklicht, weil er nicht als ein außerhalb der Schöpfung agierender Intellekt verstanden wird, sondern als vereinigende Kraft gedacht wird, welche den Hiatus zwischen Subjekt und Objekt, Betrachter und Natur aufhebt. Somit würden die Kategorien von Subjekt und Objekt, Innerem und Äußerem, welche die Sprache und somit auch das Denken strukturieren als Illusionen entlarvt. Die Sehnsucht, eins zu sein mit Allem, stellt in der Folge eine metaphysische Herausforderung dar, weil sie verlangt, das Objekt der Sehnsucht – das Naturschöne – ihrer Fremdheit zu berauben, um es integrieren zu können in ein allumfassendes Sein. Sobald aber dieses allumfassende Sein erreicht worden ist, löst es sich auf, weil mit der Überwindung des Anderen zugleich das sehnende Subjekt sich ausgelöscht hat. Dieses Problem erregte die Motivation der Philosophen nach Kant, die Vorstellung eines Allumfassenden, Absoluten aufrechtzuerhalten ohne sich in innere Widersprüche zu verwickeln. Hinter all diesem Bestreben aber steht das Verlangen, welches im eingangs erwähnten Zitat von Hölderlins „Hyperion“ zum Ausdruck kommt: Eines zu sein mit Allem! [...]