Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. »Bitte, nimm Platz, Leontine«, bat Professor Christof Marquart. Leontine Gräfin zu Volzhagen sah ihn unsicher an, als sie sich ihm gegenüber setzte. »Du machst so ein ernstes Gesicht, Onkel Christof«, sagte sie. »Was ist los? Bin ich etwa todkrank?« Es sollte heiter und unbeschwert klingen, aber sie traf den Ton nicht richtig, er hörte die Angst in ihrer Stimme. Die Kehle wurde ihm eng bei dem Gedanken an das, was er ihr nun zu sagen hatte. »Ja, Leontine, du bist sehr krank«, erwiderte er ernst. »Du hast Leukämie.« Sie wollte den Kopf schütteln, lachen, ihm sagen, daß das ganz und gar unmöglich sei – solche Krankheiten bekamen doch immer nur die anderen, aber niemals man selbst! Doch die Worte blieben ihr im Halse stecken, statt dessen füllten sich ihre Augen, ohne daß sie es merkte, mit Tränen. »Leukämie?« Er nickte und begann mit ausführlichen Erklärungen, die ihm wohl mehr halfen als ihr, denn sie hörte ihm kaum zu. Was kümmerten sie diese Einzelheiten? Damit konnte sie nichts anfangen, das war nur Theorie. Was sie interessierte, war einzig und allein eine Antwort auf die Frage, die sie ihm mitten in seine Rede hinein stellte: »Werde ich sterben oder kann ich gerettet werden?« »Retten kann dich nur eine Knochenmarkspende, Leo.