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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Technische Universität Chemnitz, Veranstaltung: Gottfried von Straßburg: Tristan, Sprache: Deutsch, Abstract: Gottfrieds von Straßburg Roman „Tristan“ stellt einen Umbruch im abendländischen Denken bei der Auffassung über Liebe dar, die nunmehr als eine personale Beziehung zwischen zwei gleichrangigen Partnern verstanden wird, was das Werk zur „differentia specifica“1 seiner Zeit erhebt. Was aber macht den Roman für unsere Zeit so interessant? Geschichten über Liebe können wir…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Technische Universität Chemnitz, Veranstaltung: Gottfried von Straßburg: Tristan, Sprache: Deutsch, Abstract: Gottfrieds von Straßburg Roman „Tristan“ stellt einen Umbruch im abendländischen Denken bei der Auffassung über Liebe dar, die nunmehr als eine personale Beziehung zwischen zwei gleichrangigen Partnern verstanden wird, was das Werk zur „differentia specifica“1 seiner Zeit erhebt. Was aber macht den Roman für unsere Zeit so interessant? Geschichten über Liebe können wir tagtäglich in Romanheftchen oder Serien im Fernsehen verfolgen. Es ist die Geschichte von Tristan und Isolde, „die im Streben nach der unio mystica der Minne exemplarisch gelebt und dafür das Martyrium des Daseins in einer ihrer vollkommenen Minne feindlich entgegenstehenden Welt auf sich genommen haben“2. Es ist die bannhafte Liebe, die alle Ordnungsgefüge sprengt und den Menschen beherrscht. Sie verkörpert sich im Minnetrank, der das Paar mechanisch aneinander bindet3: „[...] eine Du-Beziehung, die sich, alle Bedingtheiten des Irdischen herausfordernd, absolut setzt und darin eine Lust findet, die um so atemberaubender ist, je größer die Not ist, die damit einhergeht.“4 Die Diskussion um jenen Minnetrank ist deshalb so evident, weil daran abzulesen ist, „in welchem Maße der Dichter [...] zur Gestaltung psychologischer Vorgänge imstande war“5. Der zweite Gesichtspunkt meiner Arbeit gilt dem, nach Ganz, anderen Hauptstrang des Werkes, denn „dieser Liebesroman ist gleichzeitig auch ein Gesellschaftsroman“6 – der êre. Denn nicht aus der die höfische Minne widersprechenden Konzeption entsteht die Tragödie, sondern durch die Hingabe zu ihrer Liebe und dem damit entstehenden Konflikt mit der Außenwelt – eine „schmerzliche Ambivalenz, die die Liebenden einerseits soziale Wesen und andererseits Opfer ihrer schicksalhaften Zuneigung sein lässt“7.