"Seitenwechsel" konnte für mich glänzen, da der geschichtliche Hintergrund sehr lehrreich für mich war und sich nun tief in mein Gedächtnis einbrennen konnte. Es ist nicht so, dass die Geschichte der DDR an mir vorbei gegangen ist, aber es gibt dennoch viele Dinge, die mich immer aus der Fassung
bringen können. Es hat mir viel Freude bereitet "Seitenwechsel" zu lesen, da nicht nur geschichtliches…mehr"Seitenwechsel" konnte für mich glänzen, da der geschichtliche Hintergrund sehr lehrreich für mich war und sich nun tief in mein Gedächtnis einbrennen konnte. Es ist nicht so, dass die Geschichte der DDR an mir vorbei gegangen ist, aber es gibt dennoch viele Dinge, die mich immer aus der Fassung bringen können. Es hat mir viel Freude bereitet "Seitenwechsel" zu lesen, da nicht nur geschichtliches präsentiert wird, sondern die Menschen in den Vordergrund treten. Michael Römling ist es gelungen seinen Protagonisten echtes Leben einzuhauchen und sie durch ihre Unterschiedlichkeiten mit der Story so zu verweben, das sie eine Einheit bilden. Mich hat "Seitenwechsel" aber nicht nur durch seinen besonderen Schreibstil bewegt, sondern dadurch, dass das Buch so authentisch wirkt. Zeitgeschehen live miterleben in einer fiktiven Geschichte, die aber auch genauso hätte passieren können. Wie beängstigend, urplötzlich abgeschirmt zu sein, durch Grenzposten und Stacheldraht gezwungen in einem Staat zu leben, in der man komplett überwacht wird und das quasi über Nacht? In mir hätte sich auch Panik ausgebreitet und ich weiß nicht, ob ich mich hätte beugen können oder in mir der Wunsch aufgekommen wäre zu fliehen. Wieder einmal zeigt sich, wie viel Macht die Stasi hatte und lässt einen kleinen Einblick hinter die Kulissen zu. Es ist wirklich beängstigend und wenn dabei Familienangehörige ums Leben kommen, würde ich beginnen auch um mein Leben zu fürchten. Wem könnte ich vertrauen? Wer würde zu mir stehen und mir helfen? Misstrauen würde sich unter Freunden und Familie ausbreiten. Ist es das, was die Stasi durch ihre äußerst fragwürdigen Aktionen erzielen wollte?
"Seitenwechsel" ist ein solides Buch, welches mich regelrecht gefesselt hat. es liest sich wie ein Krimi, der ganz eng an das Jahr 1961 angeknüpft wurde. Der Autor sagt selbst, dass selbst die Jahreszeit fiktiv ist, dennoch bin ich überzeugt davon, dass es sich so hätte abspielen können. Michael Rämling bringt seine Story wirklich sehr glaubwürdig rüber und konnte mich damit absolut begeistern. Ich liebe es durch Lesen eines Buches längst Vergangenes aufleben zu lassen und entweder Revue passieren zu lassen oder eben noch einmal ganz neu zu bedenken. "Seitenwechsel" ist so ein Buch, welches irgendwann auch ganz klar verdeutlicht, weshalb das Cover einen Plattenspieler ziert und den Titel "Seitenwechsel" trägt. Es ist äußerst passend und wirklich gut gewählt, was man ja leider nicht von allen Buchcovern / titeln sagen kann. Es ist zwar auf der einen Seite eher schlicht, hätte aber dazu geführt, dass ich das Buch näher betrachtet hätte im Buchhandel. Die Rezensionen zu dem Buch, sprachen sich auch überzeugend aus und so war ich froh, dass mir dieser Buchwunsch erfüllt wurde.
Für mich ist ganz klar, dass "Seitenwechsel" ein Buch ist, welches mich nachdenklich gestimmt hat und mir recht viele Dinge aufzeigen konnte, die für mich neu waren. Der Epilog las sich wie ein Thriller und bescherte mir Gänsehaut, da dort die Fakten erläutert wurden, die die Idee für "Seitenwechsel" boten.