Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Sonstiges, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Wirschaftswissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar Wirtschaftsentwicklung, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Hätte der Internationale Währungsfonds (IWF) nicht unverzüglich einen hohen Kredit gewährt, so wäre der Bankrott nicht mehr abzuwenden gewesen. Die mit diesem Kredit verbundenen Auflagen führten 1991 in Verbindung mit einer neuen Regierung zu einer Reihe umfassender und bemerkenswerter Wirtschaftsreformen in Indien, vor allem in den Bereichen Finanzen, Internationaler Handel und Industrie. In der Folge dieser Reformen vollzog sich in Indien eine beachtliche wirtschaftliche Entwicklung. Die Wachstumsraten etablierten sich im Mittel im hohen einstelligen Bereich, es entwickelte sich ein starker Dienstleistungssektor in dem Indien vor allem im Softwarebereich zur Weltspitze aufstieg. Allerdings ist zu beobachten, dass im Gegensatz zu anderen aufstrebenden Wirtschaftsnationen der Wandel sich nicht so sehr stark auf die Fertigungsindustrie bezieht, die eine große Zahl ungelernter Arbeiter beschäftigen würde und den wirtschaftlichen Aufschwung auf eine breite Basis stellen würde. Darum stellt sich die Frage, warum sich in Indien trotz eines schier unermesslichen günstigen Arbeitskräfteangebotes die fertigende Industrie nicht so stark entwickelt wie in anderen Schwellenländern. Zunächst werden die Reformen ab 1991 in den einzelnen Sektoren Internationaler Handel, Finanzen, Landwirtschaft und Industrie dargestellt, dann wird der Frage nachgegangen, welche Gründe es für das mangelhafte Wachstum im Bereich der arbeitsintensiven, fertigenden Industrie gibt und welche Reformen umgesetzt werden müssen, damit die wirtschaftlichen Erfolge auch diesen Sektor erreichen und somit den wirtschaftlichen Aufstieg Indiens auf eine breite Basis stellen.