Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Hochschule Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Bereich der stationären Kinder- und Jugendhilfe sind die pädagogischen Fachkräfte tagtäglich hohen Belastungen ausgesetzt. Durch die ständige Konfrontation mit den traumatischen Erlebnissen der Heimkinder erfahren die Pädagogen viel von deren Leid. Ein Großteil der Betroffenen trägt die Sorgen der Heimkinder mit nach Hause und entwickelt schließlich selbst Traumatisierungssymptome. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Sekundären Traumatisierung. Im fachlichen Diskurs erhält diese Problematik noch nicht die gebotene Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund widmet sich diese Forschungsarbeit folgenden Fragestellungen: 1. Inwiefern können die Arbeitsumstände im Feld der stationären Kinder- und Jugendhilfe die Entstehung einer Sekundären Traumatisierung beim pädagogischen Fachpersonal begünstigen? 2. Welche Maßnahmen können der Entstehung einer Sekundären Traumatisierung vorbeugen? Zur Beantwortung der forschungsleitenden Fragestellungen ist als Untersuchungsmethode eine ausführliche Literaturrecherche in unterschiedlichen Datenbanken und Bibliothekskatalogen sowie dem Internet durchgeführt worden. In Bezug auf die erste Frage hat sich gezeigt, dass der ständige Umgang mit traumatisierten Kindern sowie ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen die Entstehung einer Sekundären Traumatisierung begünstigen. Identifizieren sich die Sozialarbeiterinnen zu sehr mit der Opferrolle der Heimkinder, dann verspüren sie deckungsgleich deren Gefühle der Angst und Hilflosigkeit. Man spricht in diesem Kontext auch von einer konkordanten Gegenübertragungsreaktion. Können diese Gegenübertragungsgefühle von der pädagogischen Fachkraft nicht bewältigt werden, dann kann dies zu einer Sekundären Traumatisierung führen. Um die Mitarbeiter vor einer solchen Belastungsstörung zu schützen, eignen sich diverse Maßnahmen. Die Leitungsebene steht in der Verantwortung, für schutzbringende Rahmenbedingungen zu sorgen. Auf der Teamebene stellen die gemeinsame Teilnahme an Fallberatungen und Supervisionen sowie eine unterstützende Teamkultur wesentliche Schutzfaktoren dar. Auf individueller Ebene eignen sich insbesondere die Selbstreflexion, die Aneignung von Sachkompetenz sowie die Anwendung von Methoden der Selbstfürsorge.
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