„Du bist selbst schuld an deinem Unglück!“ Ein Einspruch gegen das neoliberale Mantra und ein Manifest kritischen Denkens
Du bist überfordert, weil du deine Zeit nicht richtig planst. Du verdienst nicht genug Geld, weil du nicht hart genug arbeitest. Du bist verantwortlich für die Klimakatastrophe, weil du die Joghurtbecher nicht richtig entsorgst. Kurzum: Du bist selbst an allem schuld! So lautet die Ideologie unserer Zeit. Vorgetragen wird sie von Politikern wie Ökonominnen, Influencern wie der eigenen Familie. Ausgeblendet werden dabei sämtliche gesellschaftlichen Bedingungen. In 13 persönlichen Essays fragen die Autor:innen, wie die persönliche Schuld sämtliche Lebensbereiche erobern konnte. Ihr Buch leistet sich den Luxus des Zweifels am scheinbar Selbstverständlichen. Es ist ein Manifest kritischen Denkens für die Gegenwart.
Mit Beiträgen von Christian Baron, Dietmar Dath, Aladin El-Mafaalani, Sebastian Friedrich, Sarah-Lee Heinrich, Özge İnan, Şeyda Kurt, Sophie Lewis, Maximilian Pichl, Anke Stelling, Wolfgang M. Schmitt, Ann-Kristin Tlusty und Matthias Ubl.
Du bist überfordert, weil du deine Zeit nicht richtig planst. Du verdienst nicht genug Geld, weil du nicht hart genug arbeitest. Du bist verantwortlich für die Klimakatastrophe, weil du die Joghurtbecher nicht richtig entsorgst. Kurzum: Du bist selbst an allem schuld! So lautet die Ideologie unserer Zeit. Vorgetragen wird sie von Politikern wie Ökonominnen, Influencern wie der eigenen Familie. Ausgeblendet werden dabei sämtliche gesellschaftlichen Bedingungen. In 13 persönlichen Essays fragen die Autor:innen, wie die persönliche Schuld sämtliche Lebensbereiche erobern konnte. Ihr Buch leistet sich den Luxus des Zweifels am scheinbar Selbstverständlichen. Es ist ein Manifest kritischen Denkens für die Gegenwart.
Mit Beiträgen von Christian Baron, Dietmar Dath, Aladin El-Mafaalani, Sebastian Friedrich, Sarah-Lee Heinrich, Özge İnan, Şeyda Kurt, Sophie Lewis, Maximilian Pichl, Anke Stelling, Wolfgang M. Schmitt, Ann-Kristin Tlusty und Matthias Ubl.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Wer arm ist, war wohl zu faul; wer krank ist, hat sicher zu ungesund gelebt; wer einen Übergriff erlebt, war vielleicht zu aufreizend angezogen - so beschreibt Rezensentin Andrea Gerk eine der "Grundideologien" unserer kapitalistischen Gesellschaft. In dem von Ann-Kristin Tlusty und Wolfgang M. Schmitt herausgegebenen Band untersuchen 13 Autorinnen und Autoren, wie sich diese "Selbst-Schuld"-Ideologie in den verschiedensten Lebensbereichen auf das Individuum und die Gesellschaft auswirkt. Ihre mal eher essayistischen, mal eher autofiktionalen, jedoch immer recht persönlichen Antworten auf diese Frage sind facetten- wie erkenntnisreich, aufrüttelnd und oft überraschend, so Gerk. Ihre zentrale These: Indem die Schuld dem Individuum zugeschoben wird, ja überhaupt erst gestellt wird, werden gesellschaftliche Missstände verdeckt, Solidarität wird verhindert und es wird abgelenkt von den Verantwortlichkeiten des Rechtsstaates. Was Gerk jedoch fehlt, ist etwas mehr von jenen tiefer schürfenden, grundsätzlichen Überlegungen, die etwa Anke Stelling in ihrem Beitrag über das Thema Schuld anstellt. Denn Schuld ist ja nicht erst mit der neoliberalen Ideologie entstanden, so die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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