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Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Erwachsenenbildung, Note: 1,0, Universität Münster (Erwachsenenbildung), Sprache: Deutsch, Abstract: Individuen sind zunehmend aufgefordert, ihre persönlichen Kompetenzen eigenverantwortlich und kontinuierlich zu aktualisieren und zu erweitern. Lebenslanges Selbstgesteuertes Lernen – darin sind sich Politik, Bildung und Wirtschaft einig – etabliert sich zur gesellschaftlichen und individuellen Notwendigkeit. Mit der Ausdehnung des Lernbegriffs in die private Verantwortung des Individuums, markiert Selbstgesteuertes Lernen jedoch eine…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Erwachsenenbildung, Note: 1,0, Universität Münster (Erwachsenenbildung), Sprache: Deutsch, Abstract: Individuen sind zunehmend aufgefordert, ihre persönlichen Kompetenzen eigenverantwortlich und kontinuierlich zu aktualisieren und zu erweitern. Lebenslanges Selbstgesteuertes Lernen – darin sind sich Politik, Bildung und Wirtschaft einig – etabliert sich zur gesellschaftlichen und individuellen Notwendigkeit. Mit der Ausdehnung des Lernbegriffs in die private Verantwortung des Individuums, markiert Selbstgesteuertes Lernen jedoch eine bildungspolitische Programmatik, die zu tiefgreifenden Veränderungen in der Erwachsenenbildung führt. Die erwachsenenpädagogische Fundierung des Konzepts ist vor allem auf den systemisch-konstruktivistischen Paradigmenwechsel zurückzuführen, mit dem die Aneignung gegenüber den Kategorien des Lehrens oder Vermittelns in der didaktischen Theorieentwicklung an Bedeutung gewonnen hat. Problematisch erscheint allerdings, dass damit ein grundlegender Legitimationsverlust didaktischen Handelns sowie des Selbst- und Aufgabenverständnisses der Lehrenden einhergeht, da dieser Ansatz pädagogische Interventionen prinzipiell infrage stellt und didaktisches Handeln als zentraler Aspekt erwachsenenpädagogischer Professionalität in einem unauflösbaren Handlungswiderspruch mündet. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich, bei schwindender disziplinärer Stabilität, ein wachsender Problemdruck für die Wissenschaftsdisziplin der Erwachsenenbildung ab. Die aufgespannte Problematik wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit aus der poststrukturalistisch geprägten Theorieperspektive der Gouvernementalität im Anschluss an Michel Foucault reflektiert. Das Konzept der Gouvernementalität rückt nicht nur die mit dem pädagogischen Selbstverständnis ‚scheinbar‘ unvereinbare Gegensätzlichkeit von Selbstbestimmung und Fremdsteuerung in ein anderes Licht, es eröffnet zudem eine differenzierte Theorieperspektive, die eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Begründungslogiken Selbstgesteuerten Lernens und der damit verbundenen spezifischen gesellschaftlichen Funktion der Erwachsenenbildung ermöglicht. Es wird gezeigt, wie sich unterschiedlichen theoretischen Zugänge (Systemtheorie und Konstruktivismus, Poststrukturalismus und Bildungstheorie) ergänzend in die wissenschaftstheoretische Auseinandersetzung um Selbstgesteuertes Lernen einordnen und begründen lassen. Mit dem Konzept des Selbstsorgenden Lernens wird ein erwachsenenpädagogischer Ansatz zum Selbstgesteuerten Lernen vorgestellt, der beide Perspektiven in die didaktische Konkretisierung einbezieht.