Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit – Selbstmord um 1900 – befasst sich mit dem Phänomen des Suizids unter gesellschaftlichem und psychoanalytischem Gesichtspunkt. Um das Phänomen der großen Selbstmordwelle unter Jugendlichen um die Jahrhundertwende richtig einschätzen zu können, ist es von großer Relevanz sich die Situation der Gesellschaft im Wilhelminischen Zeitalter zu verdeutlichen. Das erste Kapitel soll einen Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen mit Schwerpunkt auf die Familie und Schule geben. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Psychoanalytischen Verein und deren Auseinadersetzung mit dem Selbstmord im besonderem dem Schülerselbstmord. Hier soll eine kurze Erklärung der Entstehung des Psychoanalytischen Vereins gegeben werden sowie die tatsächlichen Selbstmordzahlen zu dieser Zeit, um einen möglichen Grund für das Zustandekommen des Selbstmordkongresses 1910 zu erörtern. Das dritte Kapitel befasst sich mit den Autoren Hermann Hesse, Hans Fallada und Johannes R. Becher. Die Autoren wurden deshalb ausgewählt, da in ihrer Lebensgeschichte ein Selbstmord in jungen Jahren verzeichnet wurde. Ziel dieser Ausführungen ist, die möglichen Parallelen in den ersten 20 Jahren der drei Autoren aufzuzeigen. Eine Erklärung, warum sie versuchten sich umzubringen, vermag diese Arbeit nicht zu geben. Es soll lediglich gezeigt werden, dass Parallelen in den Lebensläufen vorhanden sind, die möglicherweise den Selbstmord fokussiert haben können. Das vierte und letzte Kapitel befasst sich näher mit dem Buch „Unterm Rad“ von Hermann Hesse. Es soll anhand von Textstellen gezeigt werden, wie Familie und Schule den Protagonisten beeinflusst haben. Da das Werk mit dem Tod endet, soll untersucht werden, ob die Theorien des Psychoanalytischen Vereins anwendbar und für diesen Fall Gültigkeit hat. In diesem Teil wird größtenteils auf die Entstehungsgeschichten, Inhaltsangaben und mögliche Parallelen zu dem Autor verzichtet, da darüber bereits genügend geschrieben wurde und vorausgesetzt wird, dass das Publikum, für welches diese Arbeit gedacht ist, über diese Informationen verfügt