Der Beitrag ,Selbstsucht und Selbstliebe' gehört zu den wichtigsten Aufsätzen Erich Fromms. Lange bevor andere eine Psychologie des Selbst und eine Narzissmustheorie entwickelten, lieferte Fromm in diesem Aufsatz aus dem Jahr 1939 eine Theorie des Selbst. Anders als bei Freud gilt für Fromm, dass sich die Beziehung des Menschen zu sich selbst und seine Beziehung zu anderen immer entsprechen. Für ihn sind Selbstliebe und Nächstenliebe korrespondierende und keine konkurrierenden Größen. Aus diesem Grund kommt der Selbstliebe eine besondere Bedeutung zu. Jeder Mensch muss einen positiven Bezug zu sich selbst haben. Erst wenn eine solche Selbstliebe vereitelt wird, kommt es zu Selbstsucht und Narzissmus als Kompensationsformen für mangelnde Selbstliebe. Die gleiche Logik von Selbst- und Objektbezug zeigt Fromm übrigens in diesem Beitrag auch für den Hass auf. Überraschend ist hierbei, mit welcher Klarheit Fromm 1939 die psychologischen Grundlagen des Nationalsozialismus in Deutschland zur Darstellung bringen konnte. Aus dem Inhalt - Selbstsucht und Nächstenliebe - Die Entsprechung von Selbst- und Objektbezug - Hass und Selbsthass - Liebe als leidenschaftliche Bejahung - Selbstliebe und Selbstsucht
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