Pädagogisches Handeln ist immer auch Zumutung: Kinder und Jugendliche werden systematisch mit unangenehmen, ungewollten Aufgaben, im besten Fall mit befremdlichen Herausforderungen konfrontiert. Fremdaufforderung zur Selbsttätigkeit gilt als zentrales Merkmal pädagogischer Theorie. Selbsttätigkeit kann in pädagogischen Situationen jedoch nicht als gegeben vorausgesetzt werden, wie es oft stillschweigend unterstellt wird. Michael Hecht untersucht, wie sich soziale Akteure gemeinsam auf eine Situation einlassen können, die auch als Zumutung verstanden werden könnte und wie aus Konfrontation aktive (Mit-)Gestaltung und Engagement entsteht. Anhand von Videoaufnahmen aus deutschen und kanadischen Schulen erweitert er das pädagogische Paradoxon der Fremdaufforderung zur Selbsttätigkeit um eine empirische Perspektive.
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"Die Studie [...] ist eine Fundgrube für Studierende und Forschende, die sich mit pädagogischen Interaktionen beschäftigen. [...] Mit der [...] Untersuchung schlägt Hecht einen Weg der Vermittlung pädagogischer und sozialwissenschaftlicher Perspektiven auf Erziehung und Unterricht in Auseinandersetzung mit empirischen Beobachtungen vor. Sie trägt damit nicht unwesentlich zur Klärung der Frage nach der Emirisierbarkeit klassicher pädagogischer Denkmuster bei." EWR - Erziehungswissenschaftliche Revue, 02/2009