Rasant verbreitet sich im Zuge der Digitalisierung der Wille, alltägliches Geschehen nicht nur im Spektrum der Worte, sondern in Form von Zahlen zu dokumentieren. Im Kontext von Diabetes und Quantified Self analysiert Lisa Wiedemann in dieser Studie das sogenannte Self-Tracking als medizinisch indizierte und als "selbstinitiierte" Praxis. Dabei werden die Vermessungspraktiken empirisch als veralltäglichte, selbstbezogene und verkörperte Praxis in den Blick genommen. Zur Diskussion steht, wie Self-Tracking in den Alltag übersetzt und in Interaktivität mit technisch-materiellen Akteuren im (in)stabilen Vollzug bedeutsam gemacht wird.
Der Inhalt
- Self-Tracking im Spiegel soziologischer Themen und Konzepte
- Praxistheoretische Rahmung
- Mobile Ethnographie
- Das alltägliche Doing Pancreas
- Selbsteffekte "selbstinitiierter" Vermessungspraktiken
- Die leiblich-affektive Dimension des Self-Trackings
Die Zielgruppen
- Dozierende und Studierende der Fachgebiete Soziologie, Kulturwissenschaften, Europäische Ethnologie, Medienwissenschaften
- Praktiker und Praktikerinnen aus Medizin, Journalismus, Software-Entwicklung
Die Autorin
Lisa Wiedemann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Soziologie unter besonderer Berücksichtigung der Mikrosoziologie an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg.
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"... Die Arbeit leistet eine umfassende Kontextualisierung gegenwärtiger Vermessungspraktiken und führt über eine klare Argumentation und überzeugende Leserführung in unterschiedliche soziologische Blickwinkel auf das untersuchte Phänomen ein. ... Mit "Self-Tracking" hat Lisa Wiedemann eine unbedingt lesenswerte Studie über gegenwärtige Entwicklungen der Vermessung des Selbst vorgelegt, die in ihren theoretischen Ansätzen über die beiden konkreten Feldstudien hinausweist." (Stefan Groth, in: Zeitschrift für Volkskunde, Jg. 117, Heft 1, 2021)